Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Elektroauto... alle Verkehrsmittel sind gut geeignet, um im Sommer die Alpen zu erkunden und von prächtigen Naturschauplätzen oder unberührten Kulturstätten zu profitieren. Ein türkisfarbener See, wilde Steinböcke, ein legendärer Pass der Tour de France, ein wunderschönes Bergdorf... Am Ende der Straße oder der Wanderwege gibt es immer einen guten Grund, anzuhalten, abzuschalten und die frische Bergluft im Sommer zu atmen!
Die großen Alpenseen entdecken und ins Staunen geraten
In den Alpen reiht sich ein See an den nächsten – einer schöner als der andere. Besonders beeindruckend sind die vier Juwelen Savoyens und der Haute-Savoie: der Lac d’Annecy, der Genfersee, der Lac d’Aiguebelette und der Lac du Bourget. Weißer Sand, türkisfarbenes Wasser mit bis zu 25 Grad im Sommer und zahlreiche Wassersportmöglichkeiten – diese kleinen Paradiese vermitteln fast das Gefühl, am Meer zu sein.
Eine besonders schöne Art, sie zu entdecken? Die erste Etappe der Mountainbike-Route „Les Chemins du Soleil“, die vom Genfersee über den Lac du Bourget und den Lac d’Aiguebelette bis nach Grenoble führt – insgesamt 350 Kilometer Naturerlebnis pur.
Rund um Grenoble laden auch die Seen von Paladru, Monteynard oder Laffrey in der Region La Matheysine zu einer wohlverdienten Badepause inmitten eindrucksvoller Landschaften ein. Weiter südlich begegnen Ihnen bei Ihrer Alpenüberquerung weitere beeindruckende Seen wie der Lac de Serre-Ponçon, der Lac d’Allos – der größte natürliche Hochgebirgssee Europas – oder der Lac de l’Orceyrette mit seinem atemberaubenden Blick auf den Col d’Izoard.
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Lavendelduft in den südfranzösischen Alpen – ein Fest für die Sinne
Im Juni und Juli verwandeln die Lavendelfelder die südfranzösischen Alpen in ein faszinierendes Farbenmeer. Ob mit dem Fahrrad oder dem Elektroauto – auf den wunderschönen „Lavendelrouten“ durchqueren Sie das Département Alpes-de-Haute-Provence von West nach Ost, von Banon bis Castellane, über Orte wie Lardiers, Forcalquier, das vielbesuchte Plateau de Valensole, Mézel, Digne-les-Bains oder Saint-André-les-Alpes.
Entlang der Strecke erwarten Sie mittelalterliche Dörfer, umgeben von endlosen violetten Feldern. Hier lässt sich das lokale Know-how in kleinen Destillerien oder bei stimmungsvollen Lavendelfesten hautnah erleben.
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Alpenüberquerung zu Fuß: Drei legendäre Routen zur Auswahl
Regionale Naturparks, Nationalparks, Naturschutzgebiete – allein in Savoyen und Haute-Savoie nehmen Naturräume eine Fläche von 4.236 km² ein. Am besten lässt sich diese außergewöhnliche Natur beim Wandern entdecken: Zahlreiche gut markierte Wege laden dazu ein, atemberaubende Ausblicke zu genießen – perfekt, um unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten.
Ein legendärer Wanderweg? Die „Grande Traversée des Alpes“ entlang des GR5. Sie führt Bergliebhaber vom Genfersee bis ans Mittelmeer. Ob als komplette Route über 620 Kilometer oder in einzelnen Etappen – rund 40 Abschnitte von wenigen Stunden bis mehreren Tagen – bleibt ganz Ihnen überlassen.
Im Süden der Alpen warten weitere Highlights: etwa der besonders ursprüngliche Regionale Naturpark Queyras, den man auf dem GR58 erkunden kann, die letzte Etappe des GR5 zwischen Larche und Saint-Dalmas-Valdeblore im Herzen des Nationalparks Mercantour oder das sagenumwobene Vallée des Merveilles mit seinen 40.000 Felsgravuren, das man über den GR52 erreicht.
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Radfahren auf den mythischen Routen der Tour de France
Der Galibier, die Madeleine, der Col de la Croix de Fer, die Aravis oder der Col de l’Iseran – jedes Jahr kämpft sich das Peloton der Tour de France über die legendären Alpenpässe und schreibt auf den kurvigen Straßen neue Radsportgeschichte.
Wer in die Fußstapfen der Profis treten möchte, folgt der berühmten „Route des Grandes Alpes“ – mit dem Fahrrad oder auch klimafreundlich im Elektroauto. Auf 720 Kilometern verbindet diese spektakuläre Gebirgsstraße Thonon-les-Bains am Genfersee mit Nizza an der Côte d’Azur und überquert dabei nicht weniger als 17 Alpenpässe.
Eine fantastische Gelegenheit, selbst in die Pedale zu treten – oder die Fahrer der Tour de France hautnah bei ihren Höchstleistungen anzufeuern.
Mit dem Fahrrad auf der Route des Grandes Alpes – Fahrspaß für jedes Niveau
In Savoyen und Haute-Savoie stehen Radbegeisterten rund 5.610 km ausgeschilderte Strecken zur Verfügung – und man muss keineswegs das Niveau eines Tadej Pogačar haben, um dabei Spaß zu haben. Sportlich Ambitionierte greifen zum Rennrad oder Mountainbike. Wer es entspannter angehen möchte, genießt die Alpenlandschaften ganz bequem mit einem E-Bike – besonders im Sommer eine ideale Option.
Zum Einstieg empfiehlt sich die Route „Les p’tites routes du soleil“ – eine genussvolle Alternative zur Route des Grandes Alpes, mit leichteren Pässen und einer Strecke, die vom Genfersee bis ans Mittelmeer führt.
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Zwischenstopp in den schönsten Bergdörfern
Egal, auf welcher Route Sie die Alpen überqueren – früher oder später führt der Weg durch eines dieser charmanten Bergdörfer, in denen man sich erfrischen und das lokale Kunsthandwerk entdecken kann.
Einige dieser Orte zählen sogar offiziell zu den „schönsten Dörfern Frankreichs“ – wie Bonneval-sur-Arc in der Haute-Maurienne, Yvoire am Ufer des Genfersees oder Saint-Antoine-l’Abbaye am Eingang des Vercors-Massivs.
Im Süden der Alpen lohnt ein Abstecher nach Saint-Véran, der höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Gemeinde Europas (2.000 m), nach Entrevaux mit seiner imposanten Zitadelle oder nach Sainte-Agnès, einem echten Adlerhorst mit spektakulärem Blick auf die Strände der Côte d’Azur. Perfekte Zwischenstopps für alle, die diesen Sommer die Alpen durchqueren.
Wildtiere in den alpinen Nationalparks beobachten
Die geschützten Naturräume der Alpen bieten zahlreichen Wildtieren ein Zuhause – darunter Murmeltiere und Steinböcke. Mit etwas Geduld, Ruhe und einer guten Portion Aufmerksamkeit – sowie einem Fernglas oder Teleobjektiv für Naturfotograf*innen – lassen sich diese Tiere oft direkt vom Wanderweg aus beobachten.
In den alpinen Nationalparks (Écrins, Vanoise und Mercantour) bieten die örtlichen Tourismusbüros geführte Touren mit erfahrenen Bergführern an. Sie geben spannende Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt und sensibilisieren Familien auf unterhaltsame Weise für den Schutz der alpinen Biodiversität.
Im Nationalpark Vanoise hat man mit etwas Glück sogar die Chance, einen der vier dort lebenden Bartgeier-Paare zu beobachten – etwa beim Wasserfall „Cascade du Nant Putors“ bei Peisey-Nancroix. Wer die Natur besonders intensiv erleben möchte, kann in der Nähe im Refugium Rosuel übernachten – mitten in der alpinen Wildnis.
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Adrenalin pur in den französischen Alpen erleben
Die französischen Alpen sind auch ein wahres Paradies für alle, die den Nervenkitzel lieben: Klettern an steilen Felswänden, Canyoning in wilden Schluchten, Nervenkitzel auf einer Via Ferrata oder lautloses Gleiten beim Paragliding – hier ist für jeden etwas dabei.
Nutzen Sie Ihre Alpenüberquerung in diesem Sommer, um außergewöhnliche und sportliche Aktivitäten in den Bergen auszuprobieren. Viele Ferienorte organisieren außerdem spannende Sportevents, wie das Double8 in La Plagne mit Mountainbike- und Laufrad-Parcours für Kinder oder den Kletter-Weltcup in Chamonix, wo man die besten der Szene live erleben kann.
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Käsespezialitäten aus den Alpen genießen
Vergessen Sie bei Ihrer Alpenüberquerung nicht, sich Schlemmerpausen zu gönnen, um die Spezialitäten zu genießen, darunter die zahlreichen Käsesorten mit Gütesiegel: Tomme de Savoie, Abondance, Reblochon, Beaufort, Tome des Bauges... Zögern Sie nicht, auf den kleinen Straßen einen Halt auf einem Bauernhof zu machen, besuchen Sie die Website des Bauernnetzwerks Bienvenue à la ferme oder folgen Sie der Route des Fromages de Savoie, die 70 Bauernhöfe, Käsereien und Reifungskeller umfasst.
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In der Höhe neue Kraft schöpfen
Lust auf frische Bergluft oder eine entspannte Meditationspause? Dann sind Sie hier genau richtig! Ein Highlight in diesem Sommer: die Yoga-Sessions in Val Thorens, ganz oben auf dem Cime de Caron – auf 3.200 Metern Höhe! Die Kurse werden von Anita, Hatha-Yoga-Lehrerin und Gründerin von Escale Zen, geleitet. Von hier oben bietet sich ein atemberaubender Blick auf über 1.000 Alpengipfel.
Auch La Clusaz, unweit von Annecy, rückt jedes Jahr sanfte Praktiken in den Fokus: Anfang Juli findet hier das La Clusaz Yoga Festival statt – mit Outdoor-Yoga, Meditation und veganer Küche. Eine perfekte Gelegenheit für eine erholsame Pause entlang der Grande Traversée des Alpes.
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Wann ist die beste Zeit für die Grande Traversée des Alpes?
Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem E-Auto – der Sommer ist die ideale Jahreszeit, um die Alpen zu überqueren. Dann sind die hohen Pässe schneefrei und die Berghütten geöffnet. Im Winter hingegen können Schnee, Kälte und gesperrte Pässe das Reisen deutlich erschweren. Für eine entspannte Tour empfiehlt es sich, die Monate Juni bis September einzuplanen.
Wie viele Tage braucht man für den GR5?
Zu Fuß sollten Sie etwa 3 bis 4 Wochen für die 620 Kilometer des GR5 einplanen. Mit dem Fahrrad oder E-Auto lässt sich die Strecke je nach Tempo und gewählten Stopps in 7 bis 10 Tagen zurücklegen. Nehmen Sie sich unterwegs Zeit, um alpine Spezialitäten zu probieren, charmante Bergdörfer zu erkunden, die Tier- und Pflanzenwelt zu beobachten oder eine Portion Adrenalin bei Outdoor-Aktivitäten zu tanken – bevor das Abenteuer weitergeht.
- La Traversée des Alpes - Offizielle Website (frz)
- Die französischen Südalpen - Offizielle Website für Tourismus (engl)
- Savoie - Mont Blanc - Offizielle Website für Tourismus (engl)
- Alpes - Isère - Offizielle Website für Tourismus (engl)
Tipps & Ratschläge
Ganz gleich, für welche Aktivität Sie sich entscheiden – achten Sie darauf, Ihre Ausrüstung bei umweltbewussten Marken auszuwählen! So können Sie sicher sein, beim Wandern oder Radfahren die Umwelt zu schonen.
Von Aurélie Michel
Journalistin für Web- und Pressemagazine in den Bereichen Tourismus, Sport und Gastronomie. Passionierte Fotografin und Surferin.