Entlang an idyllischen Kanälen, an denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Vorbei an imposanten Schlössern, die von längst vergangenen Zeiten zeugen. Und immer wieder hindurch durch malerische Weinberge – Burgund, das ländliche Herz Frankreichs, ist ein Paradies für Radfahrer.
Die Tour de Bourgogne à Vélo – vier attraktive Routen
Die Tour de Bourgogne à Vélo führt durch Côte d’Or, Nièvre, Saône-et-Loire und Yonne – also durch vier Départements der Region Burgund-Franche-Comté. Die landschaftliche Vielfalt, der Wechsel zwischen sanft geschwungenen Ebenen, Weinbaugebieten, malerischen Dörfern und kulturträchtigen Städten ist es, was dieses Radwegenetz so reizvoll macht. Hier vier äußerst attraktive Routen:
Für Naturliebhaber: die Radroute der Weinberge
Von Beaune bis Santenay erstrecken sich auf etwa zwanzig Kilometern die malerischen Weinlandschaften entlang der „Voie des Vignes“. Auf dem Fahrrad durchquert ihr das Herz Burgunds, eine Region berühmter Weine, und könnt unterwegs zahlreiche Pausen einlegen, um die regionalen Spezialitäten zu entdecken.
In Beaune bieten die École des Vins de Bourgogne mit Verkostungen und Vorträgen einen perfekten Einstieg für Weinliebhaber, während die traditionelle Senfmühle Fallot eure Geschmacksknospen verwöhnt.
Nach diesem kulinarischen Auftakt führt die Route über sanfte Hügel und durch kultivierte Weinberge. Weitere Genussstationen erwarten euch, darunter das Weingut Château de Pommard, dessen Weine schon Henri II. und Ludwig XV. schätzten, sowie das Château de Meursault mit seinen beeindruckenden Kellern, in denen fast 800.000 Flaschen lagern.
Ab Santenay geht die Tour auf etwa zehn Kilometern weiter bis nach Nolay – ein landschaftlicher Wechsel mit steilen Felswänden und dichten Wäldern.
Am Wasser entlang: der Kanal von Nivernais
Wasser und seine beruhigende Präsenz sind der rote Faden eurer Radtour entlang des Nivernais-Kanals. Auf 175 Kilometern Radwegen, gespickt mit ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, kommen Natur- und Landschaftsliebhaber voll auf ihre Kosten. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert diente der Kanal dazu, Holz aus den Wäldern des Morvan nach Paris zu transportieren. Clamecy, die Hauptstadt des Holzfloßhandels, war dabei eine bedeutende Stadt.
Ein weiterer beeindruckender Abschnitt der Radroute ist die Schleusentreppe von Sardy mit 16 aufeinanderfolgenden Schleusen. Und um das Wasser bei den ersten Sonnenstrahlen besonders zu genießen, bietet der Baye-See die Möglichkeit für eine erfrischende Abkühlung. Für sportlich Aktive gibt es zudem die Option, Gleichgewicht auf dem Stand-Up-Paddle oder beim Windsurfen zu testen.
Frische Luft atmen: die große Morvan-Überquerung
Für eine große Portion frischer Luft geht es in die Berge des Morvan. Um diese Region mit ihren Tannen- und Laubwäldern, der abwechslungsreichen Landschaft und den zahlreichen Seen zu entdecken, wählen sportliche Radfahrer die „Große Morvan-Querung“ mit dem Mountainbike. Im südlichen Teil der Route, zwischen Château-Chinon und Bourbon-Lancy, führt ein 73 Kilometer langer Weg in drei Tagen durch sanfte Hügellandschaften und charmante Dörfer bis hinauf auf die Höhen des Haut-Folin, dem höchsten Punkt Burgunds, und des Mont Beuvray.
Zwischenstopps laden dazu ein, die spektakulären Aussichten auf das Morvan-Gebirge zu genießen. Das Abenteuer liegt am Wegesrand: Atmen Sie tief durch, erklimmen Sie die Anstiege, sausen Sie hinab und gönnen Sie sich eine Pause in Bibracte, der ehemaligen gallischen Stadt, oder in der Thermalstadt Bourbon-Lancy.
Feuer und Schmiedekunst in der Grande Forge von Buffon
Zum Abschluss dieser Begegnung mit den vier Elementen lädt eine entspannte Radtour entlang des Burgund-Kanals ein. Auf der Strecke zwischen Rougemont und Montbard lohnt ein Besuch der Grande Forge von Buffon. Die im 18. Jahrhundert nach einer Idee des Naturforschers Buffon errichtete ehemalige Industrieanlage zeugt vom Genie der Aufklärung.
Direkt am Kanal gelegen, gleicht das Gebäude einem großen Steinschiff mit einem hydraulischen System und einem imposanten Wasserrad. Taucht ein in die Geschichte und entdeckt die Werkstätten, die im Jahr 1778 jährlich 390 Tonnen Eisen produzierten. Stellt euch vor, wie viel Feuer für die Arbeit im Hochofen notwendig war, wenn ihr euch auf der repräsentativen Treppe – dem „kleinen Theater“ von Buffon – gegenüber dem Ofen positioniert. Hier bewunderten Buffons hochrangige Gäste das faszinierende Schauspiel des Eisenschmelzens, bei dem das Erz auf bis zu 1.200 Grad Celsius erhitzt wurde.
Komplettangebot für Radfahrer
Der Service für Radfahrer ist überall bestens. Einen guten Überblick über das Komplettangebot gibt zum Beispiel die Website der Tour de Bourgogne à Vélo (siehe unten). Listen mit Fahrradverleihen, Anbietern geführter Radtouren, sonstigen Reiseveranstaltern vor Ort und Fremdenverkehrsbüros können Sie hier ebenso herunterladen wie Adressen von Radfahrer-Quartieren, die mit dem Gütesiegel „Vélo“ ausgezeichnet sind. Außerdem informiert die Website über die Anfahrt zum jeweiligen Ausgangspunkt, über die Strecke und ihre Sehenswürdigkeiten und gibt Tipps für unterwegs – etwa, wo es etwas Interessantes zu besichtigen gibt oder eine Weinprobe lockt.
Doch die Tour de Bourgogne à Vélo ist bei weitem nicht das einzige Radfahrer-Eldorado im Burgund. Hier führt zum Beispiel auch der Radfernwanderweg Eurovélo 6 hindurch, der das Schwarze Meer mit dem Atlantik verbindet. Und es gibt noch mehr lohnenswerte Routen. Sie können sie unter anderem auf den offiziellen Webseiten der Tourismus-Verbände finden (siehe unten).
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Von France.fr
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