Mit Kindern entspannt den Nivernais-Kanal entdecken

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Der Canal du Nivernais in der Nähe von Châtillon-en-Bazois.
© Chouetteworld.com - Der Canal du Nivernais in der Nähe von Châtillon-en-Bazois.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 26 September 2025

Die Navigation meistern

Startpunkt der Kreuzfahrt ist die Bootsbasis am Étang de Baye in Bazolles, ein bekannter Treffpunkt für Wanderer und Angler. Hier beginnt das Erlebnis mit einer Einweisung ins Bootfahren. Bevor es auf die Wasserstraße geht, gibt das Team von Aquafluvial, einer der Bootsvermietungen am Kanal, ein kurzes Briefing. Die Bedienung des Bootes ist kinderleicht: ein Steuerrad, ein Gashebel und einige Bedienelemente für Licht, Wasserpumpe oder Ventilator.

„Die Einweisung war wirklich einfach“, erzählt Aurélie Borel, „auch wenn wir am Anfang ein paar Zickzack-Kurse fuhren wegen der Trägheit des Bootes! Anfangs waren wir etwas nervös, aber am Ende hatten wir viel Spaß!“ Das Navigieren ist ein einzigartiges Erlebnis, das völlig neue Sinneseindrücke vermittelt. „Wir haben es sofort geliebt! Diese Langsamkeit, so selten heutzutage, und die Möglichkeit, Pause zu machen, wann immer man wollte! Fünf Minuten genügen, um das Boot zu beherrschen. Danach bleibt nur noch, den Blick auf die Landschaft zu richten… bis zur ersten Schleuse“, schmunzelt Aurélie Borel.

Eine Schleuse passieren – ein Erlebnis für sich

„Das Passieren einer Schleuse ist immer ein besonderer Moment! Beim ersten Mal waren wir vom System beeindruckt“, berichtet sie. Einfach gesagt ist es wie ein Aufzug für Boote: Man wartet, bis sich das Tor öffnet, fährt hinein, dann schließt sich das Tor wieder. Das Wasser steigt oder sinkt, und schließlich öffnet sich das zweite Tor, sodass die Fahrt weitergehen kann. „Es ist ein magischer Moment und gleichzeitig die Gelegenheit, sich mit den Schleusenwärtern oder neugierigen Passanten auszutauschen, die anhalten, um uns beim Vorbeifahren zu beobachten.“

Inmitten der Natur abschalte

„Wenn man auf einem Boot lebt, lebt man draußen, und die Verbindung zur Natur verändert sich sofort! Es ist unglaublich angenehm, sich von der langsamen Fahrt tragen zu lassen und die Landschaft im Rhythmus des Bootes vorbeiziehen zu sehen“, erklärt Aurélie Borel. „Es ist eine echte Einladung, abzuschalten und wieder Kontakt mit der Natur aufzunehmen! Morgens wacht man mit dem Gesang der Vögel auf und genießt den Blick auf Kaninchen am Waldrand.“

„Wir hatten unsere Fahrräder auf dem Boot dabei. Während unseres Zwischenstopps in Châtillon-en-Bazois konnten wir so den Kanal auf eine andere Weise erkunden, gemeinsam mit der örtlichen Tierwelt, mehr oder weniger wild. Unsere Tochter liebte die Hühner und Pferde, die sie kannte; aber besonders begeisterten sie die Reiher, die sie zum ersten Mal sah! Und wir werden zurückkommen für den Eisvogel, ein regelmäßiger Besucher der Gegend…“

Découvrir les voûtes de La Collancelle

Die Gewölbe von La Collancelle, Oasen der Schatten und Kühle im Herzen der Natur.
© ChouetteWorld / chouetteworld.com - Die Gewölbe von La Collancelle, Oasen der Schatten und Kühle im Herzen der Natur.

Während der Fahrt öffnen sich immer wieder außergewöhnliche Orte. Aurélie Borels Favorit? Die Gewölbe von La Collancelle, benannt nach der gleichnamigen Gemeinde, in der sie liegen. Sie sind eingebettet in eine üppige Vegetation. „Es sind drei Galerien, jeweils mehrere hundert Meter lang, die aufeinander folgen. Unter diesen Bauwerken zu navigieren, ist ein einmaliges Erlebnis! Zwischen den Galerien entdeckt man einen anderen Teil des Kanals. An dieser Stelle ist die Vegetation sehr dicht, weshalb man auch vom ‚kleinen Amazonas‘ spricht. Einfach wunderschön!“

Die Gewölbe wurden ab 1784 im Granit und Porphyr des La-Collancelle-Hügels gegraben und ermöglichten den Durchgang des Kanals. Damals waren nicht weniger als 1.200 Arbeiter am Bau beteiligt, was zu einem der bemerkenswertesten Bauwerke der Region führte. In der Nähe dieses eindrucksvollen Ortes liegt ein weiteres Highlight: die beeindruckende Schleusentreppe von Sardy mit 16 Schleusen, ein spektakuläres Meisterwerk der Ingenieurskunst.

Voguer sur un canal vivant

Auf dem Canal du Nivernais in Burgund zu navigieren bedeutet auch, Begegnungen zu erleben. „Wir haben den Kanal als sehr lebendig empfunden“, betont Aurélie Borel. „Mit zahlreichen kleinen Etappen, um ein Getränk zu genießen oder in einzigartigen, einladenden Orten zu essen.“ Zum Beispiel die Bar à manger an der Schleuse von Chavance, geführt von Stéphane, wo Aurélie einen Halt empfiehlt, da er „gute lokale Produkte zu fairen Preisen“ anbietet. Ein weiterer schöner Ort ist die Crêperie auf dem Wasser in Châtillon-en-Bazois.

Bei Gesprächen mit anderen Bootsfahrern und Schleusenwärtern zeigt sich der Kanal von seiner menschlichen Seite. Um ihn zu entdecken, muss man sich einfach auf spontane Begegnungen und den Zauber des Moments einlassen. „Wir suchten mit dieser Flusskreuzfahrt nach Ruhe – Mission erfüllt!“, erzählt Aurélie Borel, „aber wir waren auch angenehm überrascht von der geselligen Atmosphäre und den schönen Begegnungen mit Bootsfahrern und Schleusenwärtern.“

Eine perfekte Gelegenheit, wieder zu lernen, in Harmonie mit sich selbst, der Umgebung und den Mitmenschen zu leben.

Von Redaktion France.fr

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