Musée de Cluny - Mittelaltermuseum Paris

Das Musée de Cluny/ Musée national du Moyen Âge gehört zu bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Paris. Es beherbergt zahlreiche Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus dem europäischen Mittelalter. Berühmtestes Exponat ist der Wandteppich "Dame mit dem Einhorn" aus dem 14. Jahrhundert.

Das Gebäude

Dort wo sich heute das Mittelalter-Museum befindet, haben schon die alten Römer ihre Spuren hinterlassen. Sie bauten hier um das Jahr 200 Thermen, die unter dem Namen Thermes de Cluny bekannt sind. Die Anlage wurde um 380 weitestgehend zerstört, lediglich das Kaltwasserbecken ist in großen Teilen erhalten geblieben und heute in das Museum integriert. Von 1485 bis 1490 wurde auf dem Grundstück der Palast Hôtel de Cluny erbaut. Das Gebäude ging 1842 in Staatsbesitz über, 1844 wurde hier das Museum eröffnet.

Im Jahre 2000 wurden zudem die mittelalterlichen Gärten rund um das Museum angelegt, ein Spaziergang in ihnen rundet heute den Museumsbesuch ab.

Die Sammlung

Anlass für die Gründung des Musée de Cluny war die Sammlung des Archäologen und Kunstsammlers Alexandre Du Sommerard, der selbst einst ein Bewohner des Hôtel de Cluny war. Er trug zahlreiche Kunst- und Alltagsgegenstände aus der Epoche des Mittelalters zusammen. Im Laufe der Museumsgründung wurde diese Sammlung erweitert und erfreut den heutigen Besucher mit seltenen und extrem wertvollen Exponaten des europäischen Mittelalters.

Die Themenschwerpunkte

Das Musée national du Moyen Âge hat sich drei Themenschwerpunkte gesetzt, die den Ausstellungen zugrunde liegen:

  • Der Schlüssel zum Mittelalter: Das Mittelalter ist eine faszinierende Epoche, die sich jedoch überdurchschnittlich häufig mit Klischees und Vorurteilen konfrontiert sieht. Das Musée de Cluny hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, mit diesen Fehlurteilen aufzuräumen. Dieser erste Themenschwerpunkt setzt sich mit der Religiosität sowie dem Kunst- und Naturverständnis der Epoche auseinander.
  • Einen Schritt weiter: Schon das Mittelalter war ein "globales" Zeitalter. Gezeigt werden hier die Begegnung von Orient und westlicher Welt, sowie die geistigen und künstlerischen Verbindungslinien zwischen der Antike und dem europäischen Mittelalter.
  • Architektur des Mittelalters: Das "finstere Mittelalter" hat einige der schönsten Bauten Europas hervorgebracht. Die erstaunlichen baulichen Leistungen dieser Epoche werden an den Beispielen der Sainte-Chapelle in Paris, der Eglise Saint-Germain-des-Près und der Kathedrale Notre-Dame verdeutlicht.

Die Exponate

Neben dem berühmten 5-teiligen Wandteppich Die Dame mit dem Einhorn erwarten den Besucher u.a. Skulpturen aus der Kathedrale Notre-Dame. Sie sind einer von vielen Beweisen für die Kunstfertigkeit des Mittelalters. Nicht weniger eindrucksvoll ist das Basler Antependium, welches mutmaßlich aus dem 11. Jahrhundert stammt. Es ist vollständig aus Gold gefertigt und zeigt unter anderem den Erzengel Michael.

Sehenswert sind auch die diversen Gebrauchsgegenstände, die den mittelalterlichen Alltag lebendig werden lassen.

Unter der Überschrift "Das Europäische Mittelalter" erwartet den Besucher ein Rundgang durch ganz Europa und die verschiedenen Kunstrichtungen der Epoche. Auch den Künsten wird ein eigener Rundgang gewidmet. Hier werden bedeutende Literaturwerke, die Musik der Epoche oder auch das Konzept der höfischen Liebe präsentiert.

Neben den Dauerausstellungen präsentiert das Musée de Cluny regelmäßig Sonderausstellungen, die die Themen der Sammlung weiterführen.

Cluny 4 - Modernisierung des Musée de Cluny

Hinter dem Namen Cluny 4 steht ein ambitioniertes Restaurierungs- und Modernisierungsprojekt des Musée de Cluny, welches im Herbst 2015 begonnen wurde und dessen Fertigstellung für 2020 geplant ist. Während der 5-jährigen Modernisierungsphase sollen die Kapelle und die Thermen restauriert werden, ein neuer Empfangsbereich auf dem Boulevard Saint-Michel entstehen (Einweihung für Frühjahr 2018 geplant), der museographische Parcours soll überarbeitet (schrittweise Einweihung von 2018 bis 2020) und der mittelalterliche Garten erneuert werden.

Ziel der Modernisierung ist es auch, das Museum mobilitätseingeschränkten Besuchern zugänglich zu machen.

Praktische Informationen

Öffnungszeiten

Täglich, außer Dienstag, von 9.15 - 17.45 Uhr geöffnet. Kassenschluss ist täglich um 17:15 Uhr. Am 1. Januar, 1. Mai und am 25. Dezember bleibt das Museum geschlossen

Eintrittspreise

  • Regulärer Eintrittspreis: 9 €
  • Reduzierter Eintrittspreis: 7 €
  • Eintritt Sonderausstellungen: 9 € bzw. 7 €
  • Kostenloser Eintritt für unter 18 jährige
  • Jeden 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt umsonst

Hinweise für Besucher mit eingeschränkter Mobilität

Die Gärten sind auch für Besucher im Rollstuhl ohne Einschränkung zugänglich. Da Museum selbst verfügt jedoch über keine Fahrstühle, so dass ein Zugang zu den Ausstellungen leider nicht garantiert werden kann. Für Besucher mit Sehbehinderungen stehen Informationen in Blindenschrift zur Verfügung. Gegen eine Leihgebühr von 1€ können Besucher mit Hörbehinderungen spezielle Audioguides leihen (nur auf Französisch).

Anfahrt

  • Metro: Cluny-La Sorbonne / Saint-Michel / Odéon
  • Buslinien 21 - 27 - 38 - 63 - 85 - 86 - 87
  • RER Linie B - Haltestelle Cluny -.La Sorbonne, RER Linie C - Haltestelle Saint-Michel - Notre Dame.

Kontakt

Musée de Cluny - Musée national du Moyen Âge
6 place Paul Painlevé 75005 PARIS
Tel.: +33 (0)1 53 73 78 00
Mail: [contact.musee-moyenage@culture.gouv.fr](mailto: contact.musee-moyenage@culture.gouv.fr "E-Mail an das Musée de Cluny")

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