Kulinarische Spezialitäten aus dem Burgund

• Die Gougères – herzhafte Käsewindbeutel aus Burgund

Diese kleinen, goldbraunen Käsewindbeutel stammen aus der Region um Auxerre und sind heute ein fester Bestandteil jeder burgundischen Apéritif-Kultur. Eine perfekte Gougère kombiniert Hartkäse wie Gruyère oder Comté mit einem noch warmen Brandteig. Erfunden wurden sie bereits 1571 von den burgundischen Bratmeistern Louis Pyneau und Jean Prunutz – seitdem sind sie aus den französischen Apéritif-Traditionen nicht mehr wegzudenken.

Unsere Lieblingsadresse : Pyneau Prunutz, Feinkostgeschäft, Erfinder der „ungewöhnlichen Gougères“. Lecker, die Gougère mit Schneckenbutter! 3, Place Saint Nicolas, in Auxerre.

• Crème de Cassis – Likör aus Dijon für den echten Kir

Die berühmte Crème de Cassis aus Burgund ist eine süße Likörspezialität aus schwarzen Johannisbeeren. Sie wurde 1841 vom Destillateur Claude Joly und dem Dijon-Cafébesitzer Auguste-Denis Lagoute entwickelt. Mit ihrem hohen Zuckergehalt ist sie die ideale Basis für den beliebten Kir, bei dem der Likör mit Weißwein gemischt wird. Heute gilt die Crème de Cassis als eine der bekanntesten Spezialitäten Burgunds und als Klassiker auf den Apéritif-Tischen Frankreichs.

Unsere Empfehlung : La ferme fruirouge für eine Crème de Cassis de Bourgogne mit geschützter geografischer Angabe aus biologischem Anbau. Hameau de Concœur, 2, place de l'Eglise, in Nuits-Saint-Georges.

• Escargots de Bourgogne – die berühmten Burgunderschnecken

Die Escargots de Bourgogne gehören zu den bekanntesten französischen Spezialitäten weltweit – und wohl auch zu den überraschendsten. Ihr unvergleichlicher Duft nach Knoblauch, Butter und Petersilie macht sie seit jeher zu einer Delikatesse. Die sogenannten „Gros Blancs“, eine in Frankreich geschützte Schneckenart, werden traditionell seit 1814 in Kräuterbutter serviert – natürlich im Dutzend. 

Unsere Lieblingsadresse : Hélice, l'Escargotier Beaunois. 6 Boulevard Jules Ferry, in Beaune. 

• Jambon persillé – der Kräuterschinken aus Burgund

Der Jambon persillé, auch als Osterschinken oder Burgunder Schinken bekannt, ist eine echte Delikatesse der Region. Hierbei werden Stücke von Schinken und Schweineschulter in einer Brühe gegart und anschließend mit Petersilie, Weißwein aus Burgund (AOC) und Essig verfeinert. Das Ergebnis: ein aromatisches, festliches Gericht, das seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Vorspeisen in Burgund zählt.

Unsere Lieblingsadresse : Boucherie Alviset, in den Markthallen von Dijon. 1 rue Bannelier, in Dijon. 

• Bœuf bourguignon – das berühmte Rinderschmorgericht aus Burgund

Der Bœuf bourguignon gehört zu den beliebtesten Gerichten Frankreichs – und das aus gutem Grund. Schon die Aufzählung der Zutaten macht Lust auf mehr: Rindfleisch, das langsam im Schmortopf gegart wird, in einer kräftigen Burgunder Rotweinsauce mit Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Speckwürfeln, Champignons und einem Bouquet garni. Das butterzarte Fleisch wird traditionell mit Kartoffelpüree oder einem Gratin dauphinois serviert – ein echtes Highlight der klassischen französischen Küche.

Unsere Lieblingsadresse : Le Bistrot Lucien – Ein sehr schönes Restaurant, das die Küche Burgunds in den Mittelpunkt stellt. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Schnecken zu bestellen. 6 Rue du Chambertin, in Gevrey-Chambertin.

• Poulet Gaston Gérard – Huhn nach Dijoner Art mit Senf und Käse

Das Poulet Gaston Gérard ist ein legendäres Gericht aus Dijon, das eigentlich „Poulet Reine-Geneviève“ heißen müsste. Denn die Rezeptur entstand 1930 durch ein Missgeschick von Geneviève Bourgogne, der Ehefrau des Politikers Gaston Gérard, als dieser den berühmten Feinschmecker Curnonsky empfing. Das Gericht kombiniert Huhn, Burgunder Weißwein, Crème fraîche, Dijon-Senf, Comté-Käse und eine Prise Paprika. Heraus kommt eine cremige, aromatische Spezialität, die heute zu den kulinarischen Klassikern Burgunds zählt.

Unsere Empfehlung : L’Oiseau du temps, ein Gourmetrestaurant aus der Bernard Loiseau-Kollektion. 27 Rue des Boucheries, in Besançon.

• Dijon-Senf – das berühmte französische Gewürz

Dieser ikonische französische Senf veredelt Fleischgerichte, hebt Saucen hervor, verfeinert Tartes oder begleitet eine Käseplatte. Der einzig wahre Senf kommt aus Dijon – alles andere ist nicht echt! Wer in Burgund unterwegs ist, sollte unbedingt eine Senfmühle besuchen, um alles über diese kulinarische Institution zu erfahren.

Unsere Lieblingsadresse : La moutarderie Edmont Fallot. 

• Burgunder Trüffel – Luxus für Genießer

Die Burgunder Trüffel ist ein exklusives Produkt, das einst die Tafel der französischen Könige zierte. Frisch serviert auf Pasta, Püree oder Rührei, verfeinert sie jedes Gericht wie kein anderes Aroma. Auch als Gewürz in Öl, Salz oder Senf entfaltet sie ihr einzigartiges Aroma. Ganz einfach kann man die Trüffel auch auf einer Brot-Scheibe mit Olivenöl und etwas Fleur de Sel genießen.

Unsere Lieblingsadresse : L’or des Valois. 5 Rue Chaudronnerie, in Dijon. 

Wie jede Region Frankreichs hat auch Burgund seine eigenen Käsesorten – und was für welche!

• Epoisses – aus Vollmilch von Kühen
• Charolais – Ziegenkäse
• Soumaintrain – aus roher Kuhmilch
• Mâconnais – Ziegenkäse
• Chaource – aus Vollmilch von Kühen
• Brillat-Savarin – aus pasteurisierter Kuhmilch

Mit dieser Auswahl lässt sich ein vielfältiges, genussvolles Käsebrett zusammenstellen – 100 % burgundisch, ideal für jeden Gourmet-Tisch.

Unsere Guten Adressen : 
Les fromages de Thomas - Im Laden: 122 Rue du Pont, in Auxerre -  Auf dem Markt, sonntags von 9 bis 13 Uhr, Rue Auxerroise, in Chablis.
La fromagerie Berthaut, sein Epoisses wurde 2023 zum besten Käse der Welt gekürt. Place du Champ de Foire, in Epoisses. Im Laden: 122 Rue du Pont, in Auxerre.

• Honig aus dem Morvan – das flüssige Gold der Region 

Der Morvan Regionalpark beherbergt das berühmte „gelbe Gold“ der Region: Honig, der die Vielfalt der lokalen Flora widerspiegelt. Er kann von Akazien, Klee, Löwenzahn, Weißdorn, Brombeeren, Tannen oder Kastanien stammen. Honige mit dem Label „Produit du Parc Naturel Régional du Morvan“ garantieren höchste Qualität, geerntet auf natürliche Weise, ohne chemische Abwehrmittel oder synthetische Zusätze.

Unsere Lieblingsadresse : La Maison Vignaud. Seit drei Generationen engagierte Imker, die auf biologische Imkerei umstellen. 20 Rue de la Garenne, in Magny.

• Dijoner Lebkuchen – traditionell und aromatisch

Der Dijoner Lebkuchen wird nach einer uralten Rezeptur zubereitet: Ein Sauerteig aus Weizenmehl, angereichert mit Honig und Zucker, ruht mindestens zwei Wochen. Danach wird die Masse großzügig mit Gewürzen, Backpulver und Eigelb vermengt. Dieses süße Vergnügen wird gern zum Nachmittagskaffee gegessen – besonders lecker mit Clementinen, für eine festliche Weihnachtskombination.

Unsere Lieblingsadresse : La Maison Mulot et Petitjean, einziges Handwerksunternehmen in Dijon, das Lebkuchen herstellt. Boutique Mulot et Petitjean – 13 place Bossuet, in Dijon. 

• Nonnettes – kleine gefüllte Lebkuchen-Köstlichkeiten

Diese runden kleinen Kuchen bestehen aus Lebkuchenteig und sind traditionell mit Orangenmarmelade gefüllt. Im Mittelalter stellten sie die Nonnen in den Klöstern her – daher der Name „Nonnettes“. Mit Honig glasiert, kleben sie leicht an den Fingern und versetzen in Kindheitserinnerungen. Es gibt sie auch mit Johannisbeere, Aprikose oder Schokolade. 

Unsere Lieblingsadresse : La Maison Mulot et Petitjean bleibt unschlagbar, wenn es um Lebkuchen aus Dijon geht. 13 place Bossuet, in Dijon.

• Flamusse aux pommes – burgundischer Apfel-Flan

Der Flamusse (im Burgunder Dialekt ein Flan) begeistert mit einem ultraleckeren Teig aus Eiern, Zucker, Mehl und Milch, der über goldene Butteräpfel gegossen und anschließend im Ofen gebacken wird. Ein einfacher, aber köstlicher traditioneller Dessertklassiker Burgunds.

Die Region ist auch für ihre Weine weltberühmt. Mit 83 Appellationen, die sich auf vier Qualitätsstufen verteilen, ist das burgundische Weinanbaugebiet extrem vielfältig. Chablis, Pouilly-Fuissé, Pommard oder Chambertin sind nur einige der bekanntesten Namen. Entdecken Sie das Know-how der französischen Winzer bei einem Besuch der Burgunder Weinkeller. Da immer mehr Winzer biodynamisch arbeiten, lohnt sich ein Blick auf diese bodenfreundlichen Weine.

Unsere Lieblingsadresse : Der Chablis der Domaine Jean-Marc Brocard. Von den 150 Hektar des Weinguts werden 60 biologisch und 40 biodynamisch bewirtschaftet. 3 route de Chablis, in Prehy.