Ruderspaß auf der Drôme

Mit dem Kanu zwischen alpiner Bergkulisse und provenzalischer Flusslandschaft

Auf einer Strecke von etwa 50 Kilometern erschließt sich auf der Drôme mit ihrem gleichmäßigen Wasserstrom ein attraktives Kanu- und Kajakrevier in der französischen Voralpenregion Dauphiné. Vor allem zur vielbefahrenen Ardèche, die nur 1 bis 2 Autostunden entfernt das Mekka für Kanuten aus Nah und Fern ist, bietet die Drôme eine gute Alternative.

Dank eines Höhenunterschiedes von 1500 Metern zwischen Quellgebiet in der Nähe von La Bâtie-des-Fonds und Mündung in die Rhône bei Loriol-sur-Drôme sind rasante Wasserfahrten durch das von mediterranem Einfluss geprägte Drôme-Tal vor allem für Anfänger ab 7 Jahren mit Schwimmkenntnissen garantiert. Als einer der letzten Flüsse ohne künstlich angelegte Wehre bietet die Drôme ein authentisch-formidables Kanu- bzw. Kajakerlebnis, bei welchem die Boote in der Regel nie an Hindernissen vorbeigetragen werden müssen.

Die Drôme - von Luc-en-Diois bis Crest

Geübte Profipaddler können bei hohen Wasserständen im Frühjahr oder im Herbst ihre Wildwassertour bereits in der Nähe von Luc-en-Diois nach der Bergrutschzone Claps de Luc starten. Ideale Bedingungen für Kanuten mit deutlich größeren Wassermengen und stärkeren Strömungen bieten sich jedoch in der Regel erst etwa 10 Kilometer weiter an der Stelle, wo die Bez als rechter Nebenfluss in die Drôme mündet. Vorbei an Die über Pontaix mit seiner beschaulichen Burgruine bis nach Saillans durchquert man eindrucksvolle Gesteinsschluchten, übt sich auf verblockten Slalomparcours und treibt durch pulsierendes Kehrwasser an hausgroßen Felsen vorbei. Dieser pittoreske Streckenabschnitt ist gerade denjenigen zu empfehlen, die sich nur einen Tag im Drôme-Tal aufhalten und bereits Erfahrungen im Wassersport sammeln konnten (Wildwasserstufen I - III).

Besonders für Anfänger und Familien geeignet ist der touristisch hervorragend erschlossene Teil der Drôme zwischen Saillans und Crest. Mit überwiegend breiten Kiesbetten und einem geringen Gefälle präsentiert sich die Drôme hier zwar eher zahm, doch mehrere Schwälle und kleinere Spielstellen bieten immer wieder ausreichend Abwechslung. Während man die Gipfel des Vercors-Gebirges allmählich hinter sich lässt, dominieren in der Ferne peu à peu provenzalische Landschaften mit ihren bezaubernden Olivenhainen, Weinbergen und Lavendelfeldern (Wildwasserstufen I – II).

Für Liebhaber technisch anspruchsvoller und massentouristisch kaum erschlossener Flussläufe lohnt sich bei hohen Wasserständen auch ein Ausflug zu einigen kleineren Nebenflüssen der Drôme wie der Bez oder der Roanne.

Tourenplanung auf der Drôme

Bei Canoë Drôme, dem größten lokalen Kanu- und Kajakverleih, kann man je nach Kondition zwischen 3 und 45 Kilometer lange Touren auf der Drôme buchen, wofür etwa 15 € bis 45 € einkalkuliert werden müssen. Zentraler Ausgangspunkt ist das Hauptlager Lido bei Saillans.

Insbesondere bei längeren Touren sollten Sie neben ausreichend Essensvorräten und Getränken vor allem auch an ein Zelt, Schlafsäcke, Ersatzkleidung und Sonnencreme denken. Die obligatorischen Schwimmwesten sowie wasserdichte Staubehälter für Ihr Gepäck werden von den Verleihstationen gestellt.

Die jeweils aktuellen Wassermengen der Drôme in der Nähe von Saillans können jederzeit online auf der entsprechenden Webseite des Umweltministeriums (Externer Link) abgerufen werden.

Vor allem die Zeiträume Ende März bis Anfang Juni und Mitte September bis Anfang November eignen sich aufgrund der hohen Wasserstände für ausgiebige Kanu- bzw. Kajakausflüge auf der Drôme. Highlight im Frühjahr ist seit 2010 das Open Canoë Festival, ein sportliches Vorzeigeevent exklusiv für Stechpaddler. Jedes Jahr um die Osterzeit tummeln sich dabei in Mirabel-et-Blacons hunderte von Paddelfanatikern zwischen endlosen Kiesbankschwällen und steil emporragenden Felskanten in den klaren Wassern der Drôme und leiten den kanusportlichen Saisonauftakt der Region ein.

La Bâtie-des-Fonds