Auf den Spuren von Vincent van Gogh durch Frankreich

Frankreich war eine wichtige Inspirationsquelle für den weltberühmten Künstler Vincent van Gogh (1853-1890). Van Gogh arbeitete als Kunsthändler in Paris, malte seine berühmtesten Werke in Südfrankreich – zum Beispiel in Arles und Saint-Rémy-de-Provence – und starb in Auvers-sur-Oise. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise zu den Orten, an denen der berühmte Maler seine Spuren hinterließ.

Vom Kunsthändler in Paris...

Van Goghs erste Erfahrung mit Frankreich begann in Paris, wo er 1874 als Kunsthändler für die Firma Goupil & Cie, eine Kunstgalerie im damals noch ländlichen Künstlerviertel Montmartre, zu arbeiten begann – mit wenig Erfolg, denn er wurde entlassen. Nach einem kurzen Abstecher über England kehrte Vincent 1876 in die Niederlande zurück, und es sollte weitere zehn Jahre dauern, bis er wieder einen Fuß in die Stadt Paris setzte.

Auch heute noch ist es wunderschön, durch die malerischen Straßen hinter dem berühmten Künstlerplatz Place du Tertre in Montmartre zu schlendern. Um zu verfolgen, wo sich Vincent van Vogh in der französischen Hauptstadt aufhielt, lohnt sich ein Abstecher in die Rue Chaptal (Hausnummer 9), wo sich der Hauptsitz von Goupil & Cie befand. Auch heute ist das Gebäude immer noch eindrucksvoll. Anschließend geht es weiter zum Boulevard Montmartre (Hausnummer 19), wo sich das Geschäft befand.

... zum Künstler in Paris

1886 ging Vincent erneut nach Paris, diesmal um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Er ließ sich bei seinem jüngeren Bruder Theo nieder. Paris galt zu dieser Zeit als das Kunstzentrum der Impressionisten. In der französischen Hauptstadt lernte Vincent das farbenfrohe Werk von Monet kennen und kam in Kontakt mit Malern wie Toulouse-Lautrec, Millet und Breton, die später einen großen Einfluss auf seine Gemälde haben sollten, die in dieser Zeit immer farbenfroher wurden.

In Paris lebte Vincent van Gogh zunächst mit seinem Bruder Theo in einer kleinen Wohnung in der Rue Victor Massé (Hausnummer 25). Zwei Monate später zogen sie in eine größere Wohnung mit einem geräumigen Atelier in der Rue Lepic (Hausnummer 54). Beide Gebäude sind noch vorhanden. Ein weiterer wichtiger Ort für Vincent (und viele andere große Maler) war das Geschäft des Farbenhändlers 'Père Tanguy' in der Rue Clauzel (Hausnummer 14), wo er immer seine Materialien bezog und sich mit japanischen Farbholzschnitten auseinandersetzte. Auch dieses Gebäude existiert noch, wobei das heutige Geschäft nach seinem früheren Besitzer Julien Tanguy benannt ist.

Paris auf den Spuren von van Gogh entdecken

Wichtige Orte im Leben von van Gogh:

  • Hameau des Artistes (Hausnummer 5) - Die berühmte Windmühle Moulin de la Galette auf dem Montmartre-Hügel wurde von Vincent und seinen Zeitgenossen häufig gemalt. Die Moulin de la Galette war zu einem Treffpunkt für Künstler geworden, wo sie tanzten, sangen und tranken.
  • Boulevard de Clichy (Hausnummer 62) - Hier befand sich das Café du Tambourin, in dem sich Vincent und andere Künstler gerne trafen.
  • Boulevard de Clichy (Hausnummer 128bis) - Das Atelier seines Zeitgenossen George Seurat.
  • Rue Tourlaque (Hausnummer 5)- Das Atelier seines guten Freundes Henry de Toulouse-Lautrec.

Museen in Paris mit Werken von van Gogh:

  • Das Musée Rodin besitzt unter anderem eines der Porträts, die Vincent von Julien Tanguy malte.
  • Im Musée d'Orsay (Externer Link) sind neben den Werken von Gauguin und anderen (impressionistischen) Zeitgenossen verschiedene Werke von van Gogh ausgestellt. Es gibt eine Version seines „Schlafzimmers in Arles“, Selbstporträts und Werke, die er in Auvers-sur-Oise schuf.

Auf der Suche nach „seinem Japan“ in Arles

Nach zwei Jahren in Paris hatte Vincent genug von all dem Trubel. Inspiriert von japanischen Drucken, machte er sich auf die Suche nach „seinem eigenen Japan“ im malerischen Arles, wo er 1888 ankam. In Arles fand er das Licht, das Blau des Himmels und die Farben – Dinge, die er in Paris vergeblich gesucht hatte. Es sollte seine produktivste Zeit werden: In 15 Monaten schuf er über 300 Gemälde, darunter einige seiner berühmtesten Werke wie „Sonnenblumen“, „Das gelbe Haus“ und „Das Schlafzimmer in Arles“. Arles war jedoch auch der Ort, an dem Vincent Anfälle von geistiger Verwirrung erlitt, sich mit seinem guten Freund Paul Gauguin stritt und sich selbst verstümmelte, in dem er Teile seines Ohrs abschnitt.

Arles auf den Spuren von van Gogh erkunden

  • Die Fondation Vincent van Gogh (Externer Link) - Museum, das dem Leben von Vincent van Gogh und seinen Verwandten sowie seinen Werken gewidmet ist.
  • Espace Van Gogh - Der Innengarten dieses ehemaligen Krankenhauses, in dem Vincent nach seinem Ohrunfall einige Zeit verbrachte, wurde nach einem seiner Gemälde völlig neu gestaltet.
  • Café du Forum - Im Café du Forum, 11 Place du Forum, malte Vincent seine „Caféterrasse am Abend“.
  • Die Rhône - Dieser Fluss, der durch die Stadt Arles fließt, war ein beliebtes Motiv von van Vogh, unter anderem in seinem Gemälde „Sternennacht über der Rhône“.
  • Das gelbe Haus - 1888 mietete van Gogh ein Zimmer in dem gelben Haus, das wir von dem gleichnamigen Gemälde kennen – an der Place Lamartine (Hausnummer 2). Der Platz ist noch vorhanden, das Haus wurde 1944 durch eine Fliegerbombe zerstört.
  • Van Gogh Rundgang - Dieser Rundgang führt Sie durch die Stadt Arles, vorbei an den Orten, an denen van Gogh lebte und welche Motive seiner Gemälde darstellten, wie die Rhône, der Friedhof von Alyscamps, das Amphitheater von Arles, das Café du Forum, die alte Mühle und die Olivenhaine.

Malfieber in Saint-Rémy-de-Provence

Nachdem sich Vincent 1889 in verwirrtem Zustand Teile seines Ohrs abschnitt, verbrachte er ein Jahr in einer Anstalt in Saint-Rémy-de-Provence. Trotz seines geistigen Zustands schuf er dort 150 Gemälde, darunter „Die Mandelblüte“. Seine Motive fand er im Garten der Anstalt und in der umliegenden Natur, wie zum Beispiel in den Alpilles-Bergen.

Saint-Rémy auf den Spuren von van Gogh erleben

  • Monastère Saint-Paul de Mausole (Externer Link) - Das alte romanische Kloster, in dem van Vogh von Mai 1889 bis Mai 1890 ein Jahr lang gepflegt wurde, dient noch immer als medizinische Einrichtung, weshalb nur ein Teil davon für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Rekonstruktion seines nüchternen Zimmers steht in starkem Kontrast zu den Farben seiner Gemälde, von denen Abbildungen im ganzen Garten zu sehen sind.
  • La Route de Van Gogh (Externer Link) - Ein etwa einstündiger Rundgang, der zu den Orten führt, an denen sich Vincent inspirieren ließ und wo er seine Staffelei aufstellte. Schilder mit Reproduktionen seiner Werke weisen den Weg.
  • Musée Estrine (Externer Link) - Museum mit einem kleinen Ausstellungsraum und einem Film über Vincent van Gogh.

Auvers-sur-Oise: die letzten zwei Monate seines Lebens

Nach seiner Entlassung aus der Anstalt zog Vincent van Vogh 1890 nach Auvers-sur-Oise, ein idyllisches Dorf in der Nähe von Paris, wo er, entmutigt durch seinen geistigen Zustand und finanzielle Sorgen, zwei Monate nach seiner Ankunft seinem Leben ein Ende setzte. Dennoch malte er in dieser kurzen Zeit weiterhin mit Hingabe, auch auf Anraten seines Freundes und Hobbymalers Doktor Gachet.

Auvers-sur-Oise auf den Spuren von van Gogh erkunden

  • Geführter Rundgang auf den Spuren von van Gogh - Auvers-sur-Oise gleicht einem Freilichtmuseum. Hier schuf van Gogh mehr als 80 Werke. Der Tourguide Touristeninformation führt uns vorbei an der Kirche Notre-Dame de L'Assomption (Eintritt frei) und dem „Weizenfeld mit Krähen“ vorbei.
  • Maison du Docteur Gachet (Externer Link) - Doktor Gachet, selbst ein begeisterter Maler, freundet sich bald mit Vincent an und nimmt ihn in seinem Haus auf. Heutzutage finden hier Ausstellungen statt.
  • Cimétière d'Auvers-sur-Oise - Am 29. Juli 1890 beendet Vincent sein Leben in Auvers-sur-Oise. Sechs Monate später starb sein geliebter Bruder Theo in den Niederlanden. Theos Witwe sorgte dafür, dass die beiden Brüder nebeneinander auf dem Friedhof von Auvers-sur-Oise beerdigt wurden. Der Efeu, der die Gräber verbindet, stammt aus dem Garten von Docteur Gachet.
  • Auberge Ravoux (Externer Link) - Das Gasthaus, auch "Maison De Van Gogh" genannt, war während seines kurzen Aufenthalts in Auvers-sur-Oise sein Wohnsitz und Ort seines Ablebens. Es ist immer noch ein Café-Restaurant und ein Ort, an dem man in die Vergangenheit zu reisen scheint. Das Zimmer, in dem Vincent übernachtete, ist noch intakt und kann besichtigt werden.
  • „Baumwurzeln“ - Erst im Jahr 2020 wurde dank einer alten Postkarte der Ort in Auvers-sur-Oise entdeckt, an dem van Gogh sein berühmtes Gemälde "Baumwurzeln" malte: 46 rue Daubigny. Es handelt sich um ein außergewöhnliches Gemälde, da es sein letztes Werk vor seinem Tod war.