Die schönsten Dörfer Frankreichs

Viele französische Dörfer sind mit dem Label "Les plus beaux villages de France" ausgezeichnet. Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um "Frankreichs schönste Dörfer". Pro Region stellen wir Ihnen die bekanntesten vor.

"Les plus beaux villages de France"

1982 wurde der Verband "Les plus beaux villages de France" von Charles Ceyrac, damaliger Bürgermeister von Collonges-la-Rouge, ins Leben gerufen. Er wollte damit dazu beitragen, den Tourismus in den ländlichen Gegenden zu fördern und ihr kulturelles Erbe hervorzuheben. Bürgermeister von 66 Gemeinden schlossen sich im Gründungsjahr dieser Initiative an. Zurzeit sind 159 Dörfer in der Liste eingetragen, weitere 1000 bewerben sich um eine Aufname.

Aufnahmekriterien

Um das Label "Plus beaux villages de France" verliehen zu bekommen, müssen u.a. drei Kriterien erfüllt sein:

  • Der Ort darf nicht mehr als 2000 Einwohner haben.
  • Er muss mindestens über zwei denkmalgeschützte Bauwerke verfügen.
  • Eine Mehrheit im Dorf muss hinter der Bewerbung stehen.

Auswahl der schönsten Dörfer pro Region

Auvergne-Rhône-Alpes

  • Balazuc: Der Ort liegt auf einem Felsplateau, das über die Ardèche ragt. Der historische Dorfkern, der hauptsächlich aus mittelalterlichen Häusern, Gassen und Arkaden besteht, sowie die vielen Kirchen sind absolut sehenswert.
  • Lavaudieu: Der mittelalterliche Ort ist bekannt für seine teilweise noch sehr gut erhaltenen Wehrmauern und Befestigungsanlagen.
  • Le Poët-Laval: Der im Département Drôme gelegene Ort zählt seit 2010 zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Eingebettet von Lavendelfeldern erhebt sich Poët-Laval mit seinem Schloss und der romanischen Kirchenruine auf einem bewaldeten Felsausläufer über dem Jabron.
  • Yvoire: Malerisch am Südufer des Genfer Sees gelegen besticht der Ort durch seinen gut erhaltenen mittelalterlichen Dorfkern und seinen üppigen Blumenschmuck.

Burgund-Franche-Comté

  • Baume-les-Messieurs: Der Ort befindet sich umgeben von gut hundert Meter hohen Felswänden im runden Talkessel Cirque de Baume. Seine einmalige Lage und die Benediktinerabtei Saint-Pierre machen ihn zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs.
  • Châteauneuf: Schon von weitem kann man die roten Ziegeln sehen, die die Häuser von Châteauneuf bedecken. Das ehemals befestigte Dorf (Castrum) hat sich bis heute seinen mittelalterlichen Charme bewahrt.
  • Vézelay: Der über 1000-jährige Wallfahrtsort im Morvana zählt nicht nur zu den schönsten Dörfern Frankreichs, seine Kathedrale Sainte Marie-Madeleine ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe.

Bretagne

  • Locronan: Schon mehrere Filme nutzten die malerische Kulisse von Locronan: Roman Polański drehte hier seinen Film Tess und auch Chouans – Revolution und Leidenschaft von Philippe de Broca sowie Mathilde – Eine große Liebe von Jean-Pierre Jeunet spielen in der autofreien Stadt.
  • Rochefort-en-Terre: In dem von Blumen geschmückten kleinen Dorf mit seinem Schloss und seinen alten Herrenhäusern herrscht das ganze Jahr über reges Treiben.
  • Saint-Suliac: 10 km südlich von Saint-Malo liegt das von einem bretonischen Mönchen im 6. Jahrhundert gegründete Fischerdorf mit seinen pittoresken Granithäusern.

Centre-Val de Loire

  • Candes-Saint-Martin: Am Zusammenfluss von Vienne und Loire erheben sich die hellen Kalktuff-Häuser des Ortes Candes-Saint-Martin. Die Wallfahrtskirche Saint-Martin bildet hierbei den Mittelpunkt.
  • Lavardin: Schon Künstler wie Charles Busson haben die Schönheit von Lavardin zu schätzen gewusst. Die Kirche Saint-Genest aus dem 11. bis 13. Jahrhundert beeindruckt mit romanischen Fresken.
  • Montrésor: Die Stiftskirche von Montrésor zählt zu den wichtigsten Sakralbauten der Renaissance in Frankreich und auch die Lage des Ortes, direkt an den Ufern des Indre, fasziniert die Besucher.

Elsass (Großregion Grand Est)

  • Eguisheim: Das elsässische Eguisheim ist nicht nur eines der schönsten Dörfer Frankreichs, es wurde auch 2013 von den Franzosen zum "Lieblingsdorf" gewählt. Kein Wunder: Blumengeschmückte Fachwerkhäuser, zahlreiche Springbrunnen und die alten Wehrmauern machen den Charme des Ortes aus.
  • Riquewihr: Ebenfalls im Département Haute-Rhin befindet sich Riquewihr mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern. Der fachwerkverzierte obere Torturm Dolder ist das Wahrzeichen der Stadt.

Korsika

  • Piana: Der Ort liegt in der Calanche, der außergewöhnlichen Felsenlandschaft südlich von Porto, und ist bekannt für seine steilwandigen Granitfelsen.
  • Sant'Antonino: Der auf einem Gebirgskamm gelegene Ort, auch "Adlerhorst der Balagne" genannt, kann nur zu Fuß begangen werden und ist geprägt von seinen engen Gässchen mit hohen Granithäusern und Gewölben.

Nordfrankreich

  • Parfondeval: Die aus Ziegelsteinen und Schieferplatten erbauten Häuser sowie die Wehrkirche machen den Ort im Norden zu einem der schönsten Frankreichs.

Normandie

  • Barfleur: Das charmante Fischerdorf auf der Halbinsel Cotentin mit seinen malerischen Granithäusern diente auch schon den Malern Antoine Guillemet und Paul Signac als Motiv.
  • Le Bec-Hellouin: Die bunten Fachwerkhäuser und beblümten Balkone sowie die schnarrende (und nicht läutende) Kirchturmglocke machen den Charme dieser kleinen Gemeinde aus.
  • Lyons-la-Forêt: Im Herzen des größten Buchenwaldes von Frankreich liegt das Dorf Lyons-la-Forêt, ehemaliger Wohnsitz der Herzöge der Normandie. Der zentrale Dorfplatz mit den alten Fachwerkfassaden, den Markthallen aus Holz aus dem 17. Jahrhundert, dem Springbrunnen und den Cafés lädt zum Verweilen ein. Claude Chabrol hat hier den Film Madame Bovary gedreht.

Nouvelle-Aquitaine

Die Großregion zählt insgesamt 26 Dörfer zu den "schönsten Frankreichs".

  • Ainhoa: Das kleine Dorf an der Grenze zu Spanien ist für seine Kirchen Notre-Dame-de-l’Assomption und Notre-Dame-d’Aubépine bekannt.
  • Collonges-la-Rouge: Hier gründete vor 35 Jahren der Bürgermeister Charles Ceyrac die Initiative "Die schönsten Dörfer Frankreichs". Dazu zählte er natürlich auch sein Dorf, das den Besucher mit seinen roten Sandsteinhäusern verzaubert.
  • Domme: Die ehemalige Bastide thront 150 Meter hoch über der Dordogne und ist ein großer Anziehungspunkt der Region Périgord Noir. Sie beeindruckt durch ihre trapezförmig angelegten Straßen sowie ihre fast vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer.
  • Monpazier: Die im 13. Jahrhundert gegründete Bastide besticht durch ihren zentralen Marktplatz mit von Kletterrosen verzierten Arkaden.
  • Mortemart: Am Fuße des Monts de Blonds liegend ist das Dorf vor allem für sein Schloss Château de Mortemart mit seinen zwei gedungenen Rundtürmen bekannt.

Okzitanien

Die Großregion Okzitanien zählt über 40 "schönste Dörfer".

  • Castelnau-de-Montmiral: Die ehemalige Bastide im Süden Frankreichs hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter den Arkadenplatz, die Kirche Notre-Dame de l’Assomption, den achteckigen Brunnen und die ehemaligen Taubenhäuser.
  • La Couvertoirade: Das Mittelalterdorf hat aus seiner durch den Templerorden geprägten Vergangenheit eine bemerkenswerte Befestigungsanlage bewahrt.
  • La Roque-sur-Sèze: Hoch über dem Fluss Sèze thront das Dorf La Roque-sur-Sèze, das ein besonderes Schmuckstück des Departement Gard ist. Besonders erwähnenswert sind die Schlossruinen, die mittelalterliche Brücke und die romanische Kapelle.
  • Saint-Cirq Lapopie: Der Ort ist vor allem bei Pilgern sehr bekannt, da der französische Jakobsweg Via Podiensis durch ihn führt. Den von einer Stadtmauer umschlossenen Ort prägen seine ziegelgedeckten Giebelhäuser aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Viele Künstler haben sich hier niedergelassen und bieten ihre Erzeugnisse an.
  • Sauveterre-de-Rouergue: Der Grundriss der ehemaligen Bastide ist bis heute erhalten geblieben. Charakteristisch sind seine aus Gneis und Glimmerschiefer erbauten Häuser.
  • Villefranche-de-Conflent: Das befestigte Dorf liegt am Zusammenfluss dreier Flüsse (Têt, Cady und Rotja) in den Pyrenäen. Über der Stadt liegt die Festung Fort Libéria, die 1681 vom berühmten Festungsbaumeister Vauban errichtet wurde. 2008 wurde das Fort zusammen mit anderen Festungsanlagen von Vauban in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.

Pays de la Loire

  • Montsoreau: Direkt am Flussufer thront das Schloss von Montsoreau, das das Wahrzeichen der kleinen Gemeinde ist. Der Ort ist auch Schauplatz von Alexandre Dumas’ Roman La Dame de Montsoreau.
  • Vouvant: Die aus dem Mittelalter stammende Kirche ist das Kleinod des Ortes Vouvant im Departement Vendée. Ruinen einer Wehrmauer erinnern an das einst befestigte Dorf.

Provence-Alpes-Côte d'Azur

  • Gordes: Das pittoreske Bergdorf liegt auf einem Plateau des Luberon, östlich von Avignon. Den Charme der kleinen Gassen und die mittelalterliche Burg faszinierten schon Künstler wie Marc Chagall und Victor Vasarely.
  • Les Beaux-de-Provence: Am Südhang der Alpillen befindet sich dieses romantische Dorf mit seinen gepflasterten Gassen und Renaissance-Häusern. Über allem thront die sehenswerte Burgruine.
  • Moustiers-Sainte-Marie: Den Eingang der Verdonschlucht bildet die kleine Gemeinde Moustiers-Sainte-Marie. Die Pastelltöne der Dachziegel und der Tuffsteinmauern bilden eine homogene und gleichzeitig lebendige architektonische Einheit.
  • Roussillon: Das bekannte Ockerdorf des Luberon beeindruckt durch seine Farben und seine Lage. Von mehreren Punkten im Ort hat man einen herrlichen Ausblick über die umliegende Landschaft.

Eguisheim 

Frankreichs schönste Dörfer