Die Côte d‘Azur zwischen Bergen und Meer – Gärten, Inseln und der Geschmack des Südens

Die Côte d'Azur, gesegnet von Klima und Natur, ist eine Region mit vielfältigem Kulturerbe, dessen Erkundung ein spannendes Abenteuer ist. Wir starten im grünen Hinterland, durchwandern fantastische Gärten, segeln zu den Lérins-Inseln und genießen eine authentische, sonnenverwöhnte Küche mit unverfälschtem Geschmack.

Wunderschöne Gärten zwischen Bergen und Mittelmeer

Das Hinterland der Côte d'Azur besteht aus überraschenden Berglandschaften, wo der malerische Kontrast zwischen dem Blau des Meeres und dem Grün der Täler und Wälder hervorsticht. Bevor wir uns an die Côte d'Azur begeben, die mit Parks und Gärten übersät ist, die zu einem Streifzug einladen, entdecken wir die weniger bekannten Gärten und Naturschauplätze des Hinterlandes. Im malerischen Dorf Roure in den Alpes-Maritimes befindet sich ein hochgelegenes Arboretum mit Blick auf das Tinée-Tal, ein authentisches und einzigartiges Baummuseum - eine Hymne an die Artenvielfalt.

Saorge, im bezaubernden Roya-Tal, hält noch eine weitere Überraschung für uns bereit: den rustikalen Gemüsegarten angelegt auf den Terrassen des Franziskanerklosters, das an die italienische Barockkirche und den mit Sonnenuhren geschmückten Kreuzgang angrenzt. In Sainte-Agnès, einem hochgelegenen Dorf mit spektakulärem Blick über die Bucht von Menton werden mittelalterliche Gärten wieder zum Leben erweckt. Jeder dieser kleinen Gärten hat seinen eigenen Namen, gehört zu einem bestimmten Typ, ist von Buchsbaum umgeben, in dem Heil-, Duft- und Zierpflanzen wachsen. Menton ist berühmt für seine Gärten, angefangen mit Maria Serena, nahe der italienischen Grenze, mit einer Vielfalt an seltenen exotischen Pflanzen. Weiter oben, zwischen Bergen und Meer, trifft üppige mediterrane Vegetation auf Pflanzen aus aller Welt. Der Jardin de la Serre de la Madone mit seinen natürlichen Terrassen ist gespickt mit Statuen und romantischen Teichen. Im Jardin Val Rameh mit seiner unendlichen Vielfalt an Heil- und essbaren Pflanzen taucht der Besuch in ein Meer aus Düften und Farben. Und schließlich die Fontana Rosa, eine überraschende Parkanlage mit der der spanische Schriftsteller Blasco Ibanez mit farbenprächtigen Keramikdekorationen der Literatur und vor allem dem Meisterwerk von Cervantes huldigen wollte. Im Fürstentum von Monaco verbergen sich poetische Orte wie die Roseraie Princesse Grace in Fontvieille, ein von Olivenbäumen beschatteter englischer Garten, in dem die Rose die Oberhand hat. Eine unerwartete Zen-Ecke offenbart der von Fürst Rainier III. gestaltete Japanische Garten: Hier stehen Symbole und Pflanzen aus dem Land der aufgehenden Sonne in harmonischem Dialog mit denen des Mittelmeeres - ein Ensemble von seltener Schönheit. Auf dem belebten Gelände der mittelalterlichen Festung von Eze, dem heutigen Jardin Exotique, mit seinen saftigen Pflanzen und der üppigen mediterranen Vegetation, reicht der Blick bis zum Esterel-Gebirge und dem Golf von Saint-Tropez. Schließlich begeben wir uns auf einen authentischen Streifzug durch die elegantesten Gärten, die sich auf den 7 Hektar rund um die Villa Ephrussi-de-Rothschild in Cap Ferrat erstrecken: vom prächtigen zentralen französischen Garten mit seinen Wasserfällen, Tempeln und Statuen über den spanischen, florentinischen und japanischen Garten bis hin zum Rosengarten mit seinen seltenen duftenden Sorten.

Die Nachbarstadt Nizza hat eine unerwartete naturkundliche Seite, die im nördlichen Stadtteil Cimiez gut sichtbar ist. Tausende von silbernen Olivenbäumen und grüne Rasenflächen, die zum Entspannen, für Sport und Kinderspiele geeignet sind, bilden den Jardin des Arènes, während das Monastère den ältesten italienischen Garten an der Côte d'Azur besitzt, mit von Kletterrosen bedeckten Pergolen. Am Cap d'Antibes ist der Jardin der Villa Eilenroc ein Paradies aus duftender mediterraner Vegetation und Rosengärten mit Meerblick. Exotische australische Eukalyptusbäume findet man im Jardin Thuret, ein weiteres grünes Wunder des Kaps. Ein bezaubernder Ort mit Palmen, Mimosen und schlanken Zypressen! Das Château de la Napoule in Mandelieu-La-Napoule ist ein Künstlergarten mit zahlreichen Skulpturen von Henry Clews: seine "grünen Zimmer", in denen sich Vegetation, Perspektiven und romantische Panoramen miteinander verbinden. Grasse, im Hinterland, inmitten von Lavendel- und Rosenfeldern mit einem Hauch von Jasmin, ist die Hauptstadt des Parfums. Entdecken Sie bezaubernde, fast geheime Blumengärten ebenso wie die der Villa Fragonard und des Internationalen Parfümmuseums.

Die Lerins-Inseln - die grüne Lunge von Cannes

Gegenüber von Cannes erblickt man die grünen Umrisse zweier "Garteninseln": eine kurze Überfahrt (mit der Fähre), um zwei Ecken des Paradieses zu erreichen - Sainte-Marguerite und Saint-Honorat. Oasen der Natur, die mit Sorgfalt und Liebe erhalten werden. Auf den malerischen Wegen können Sie den Duft der mediterranen Vegetation einatmen, bevor Sie an den kleinen Stränden und in den Buchten das Mittelmeer genießen. Aber der botanische und nütürliche Reiz der Inseln (der Batéguier-Teich in Sainte-Marguerite ist ein ornithologisches Reservat) ist mit Geschichte und Spiritualität verwoben: Auf der ersten, größeren Insel ist das von Richelieu gewollte königliche Fort mit der Gefangenschaft des geheimnisvollen Mannes mit der eisernen Maske verbunden und das Musée de la Mer (Museum des Meeres) verbirgt Amphoren und römische Artefakte, Schätze des Meeresbodens. Jenseits des Kanals liegt das mystische Saint-Honorat, das sich noch immer im Besitz der Mönche befindet, deren Schutzpatron im Jahr 410 die Abtei von Lérins gründete. Hier können Sie den von ihnen produzierten Wein sowie Kräuterliköre kaufen und die kostbare Ruhe in den Weinbergen, Kräuter- und Lavendelfeldern, auf von Pinien und Eukalyptusbäumen beschatteten Wegen genießen. Das Jahr 2021 war geprägt von einer großen Neuerung, der Einrichtung des Unterwasser-Ökomuseums in Cannes, das einige Dutzend Meter von der Insel Sainte-Marguerite entfernt liegt. Ein besonderer Ort, der an ein Märchen erinnert: Vom Strand aus steigt man mit einer Tauchermaske in eine Tiefe von 3 bis 5 Metern hinab, um im kristallklaren Wasser einer geschützten Umgebung zwischen fünf großen Statuen zu schwimmen, die Gesichter von fünf Bürgern von Cannes darstellen. Sie wurden von dem englischen Künstler Jason de Caires Taylor aus einem ökologischen Material mit neutralem pH-Wert geschaffen und bieten der Meeresfauna ein natürliches Refugium. Auch Seetang und Wasserpflanzen können diese Kunstwerke umhüllen und an die geheimnisvolle Figur in der eisernen Maske erinnern, die elf Jahre lang auf der Insel gefangen gehalten wurde. Sie erinnern und huldigen aber auch der 7. Kunst mit ihrem Filmfestival, das Cannes zu einer internationelen Bühne gemacht hat.

Eine sonnige Küche

Das wunderbare und fruchtbare Klima und das Hinterland der Côte d'Azur sind die Grundlage für eine gesunde und sonnige Küche, in der die Produkte mit kurzen Lieferketten die Märkte in eine wahre Augenweide verwandeln und den einfachsten Gerichten einen besonderen und authentischen Geschmack verleihen. Sein Wahrzeichen ist die Küche von Nizza. Olivenöl, Fisch, Kräuter und Gemüse sind die absoluten Protagonisten, mit Spezialitäten wie Pissaladière, eine Pizza mit Sardellen und Zwiebeln, Pan Bagnat, ein mit Olivenöl angereichertes Brot, Tomaten, Thunfisch und hartgekochte Eier, süße und herzhafte Rote-Bete-Pastete, Sardinen und gefülltes Gemüse, Farinata, hier als Socca bekannt, die man auch auf dem bunten Markt Cours Saleya probieren kann. Aber die Küche der Côte d'Azur vergisst sicher nicht, dass der sehr berühmte Koch Auguste Escoffier in Villeneuve-Loubet geboren wurde und dass die Tradition der großen Tafeln dort gut verankert ist. So bilden die Sternerestaurants mit ihren Menüs, in denen die Haute Cuisine und die Raffinesse die Besonderheiten des Terroirs hervorheben - eine authentische Konstellation, die Feinschmecker aus der ganzen Welt anlockt. Schließlich mangelt es im idyllischen Hinterland von Nizza nicht an guten Weinen, auch nicht an dem, der auf den Hügeln westlich der Stadt produziert wird: Seit 80 Jahren trägt er die geschützten Ursprungsbezeichnung Vin de Bellet. Ein Jahrestag, der zum Feiern einlädt!

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