Die Schutzgräben von Main de Massiges (Champagne-Ardenne)

Main de Massiges wird die natürliche Höhe genannt, die an der Kreuzung der Front im Argonnen Wald, östlich von Reims gelegen ist. Im 1. Weltkrieg dienten die Einschnitte als Schutz und Versteck für die Soldaten. Heute ist die Anhöhe Main de Massiges zu einer Gedenkstätte und einem Freiluftmuseum ausgebaut worden.

Ihren Namen trägt die Main de Massiges aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu einer linken Hand, die ihre "Finger" nach Süden streckt, wobei jeder dieser "Finger" sozusagen ein Bollwerk dieser natürlichen Festung ausmachte. Unzählige unterirdische Gänge wurden von den Deutschen und den Franzosen dort ausgehoben. Die "Finger" der Main de Massiges sind durch tiefe Einschnitte getrennt, die von den Soldaten als Schluchten oder Hohlwege bezeichnet wurden.

Erhaltung der Gräben und der Denkstätte

In den letzten Jahren wurde die Anhöhe auf Initiative der Association Main de Massiges zu einer Gedenkstätte und einem Freilichtmuseum ausgebaut. Zwei der Schutzgräben und trichterförmigen Mienen der Schlachten von 1914 und 1915 sind bis heute erhalten geblieben. Von dem Gipfelpunkt hat man außerdem einen wunderbaren Ausblick über die Argonnen, das Maas und die Ardennen.

Die sehr spezielle Form des Mont Têtu und die Spuren, die durch die erbitterten Eroberungs- und Verteidigungskämpfe verursacht wurden, können von dem Gelände aus sehr gut erkannt werden. Bis heute werden immer wieder Körperteile von dort gefallenen Soldaten ausgegraben.

Main des Massiges von 1914 bis 1918

Während des Krieges von 1914 bis 1918 stellte die Main de Massiges einen wichtigen Ort der Front mit Schlüsselposition dar. Sie markierte die Ostgrenze der Front in Champagne-Ardennes. Etwas weiter südlich der Main de Massiges liegt der Ort Massiges sowie östlich davon die Argonnen.

Das dort gelegene Grabennetz wurde 1914 von den Deutschen während ihres Rückzuges genutzt, um sich in ihm zu verschanzen. Am 13. September 1914 stießen die Truppen des Kolonialkorps der 4. Armee auf die Anhöhe, während sie sich an der Kontraoffensive, die auf die 1. Marneschlacht folgte, beteiligten.

Besetzung des Mont Têtu

Die Main de Massiges war vor allem zwischen 1914 und 1915 Gegenstand einer Vielzahl von Angriffen. Dank der französischen Kolonialinfanteristen konnte sie aber nie vollständig eingenommen werden. Der Gipfelpunkt "Mont Têtu", von der deutschen Armee erobert und als "Kanonenberg" bezeichnet, war von gewaltigen Verteidigungsmitteln übersäht, die immer weiter verstärkt wurden. Während der siegreichen Offensive von 1918 konnte dieser dann von den Alliierten zurückgewonnen werden.

Die Statue "Vierge aux abeilles"

Die aus Bronze geformte Statue befand sich vor dem Krieg auf dem Weg zur Anhöhe von Massiges. Während des Krieges eroberten die Soldaten sie allerdings und platzierten sie auf den provisorischen Militärfriedhof. So konnten sie bei der Statue um Gnade bitten, bevor sie sich in die Schlachten begaben.

Leider wurde die "Vierge aux abeilles" mehrere Male durch Granatsplitter oder Gewehrkugeln unter der linken Brust verletzt. Da sich an dieser zerstörten Stelle ein Bienenschwarm einnistete, kam die Statue zu ihrem heutigen Namen - "Vierge aux abeilles" (dt. Bienenjungfrau).

Heute steht sie wieder auf dem Weg in Richtung der Anhöhe Main de Massiges und wacht dort am Ausgang des Dorfes. Sie soll den Toten der Kommune gedenken, die während der Schlachten ums Leben gekommen sind.

Praktische Informationen

Es ist nötig, dass Sie festes Schuhwerk tragen, da das Gelände des Schutzgrabens von Steinen, kleinen Felsen etc. übersät ist. Aufgrund einer großen Anzahl an Rauben und Diebstählen ist es mittlerweile nicht mehr gestattet, die Denkstätte zwischen 19:00 Uhr abends und 9:00 Uhr morgens zu besuchen.

Mithilfe von Wegweisern gelangen Sie vom Dorf Massiges aus ganz einfach zu der Denkstätte.

Führungen werden in regelmäßigen Abständen angeboten, allerdings nur auf Französisch.

Öffnungszeiten

Vom 1. März bis Mitte November zwischen 9 und 19 Uhr geöffnet.

Anfahrt

Zu dem Gebiet der Main de Massiges gelangen Sie über die Straße D566. Von dieser aus müssen sich nach rechts auf einen Feldweg abbiegen. Wenn Sie die "Hand" von vorne sehen möchten, sollten Sie den Weg der Kalvariums bei der Dorfeinfahrt von Massiges nehmen und dann bis zum Hügelgipfel fahren.

Massiges