Entspannte Surfspots abseits der Massen

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Pauline Ado, Profi-Surferin und mehrfache Europameisterin
© Federation Francaise de Surf / JUSTES - CRT NA - Pauline Ado, Profi-Surferin und mehrfache Europameisterin

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 12 August 2025

Wenn man vom Surfen in Frankreich spricht, denkt man in erster Linie an Biarritz und die baskische Küste. Zu Recht, denn an der Côte d’Argent erlebt man einige der besten Wellen des Landes, und das zu jeder Jahreszeit. Dennoch gibt es entlang der Atlantikküste, am Mittelmeer und sogar an der Mündung der Gironde Surfspots, die kaum besucht sind. Dort lässt sich der nächste Surfurlaub in entspannter Atmosphäre genießen. Unten finden Sie eine Auswahl an alternativen Surfstränden und besonderen Surfaktivitäten.

Surfen auf der Gezeitenwelle (Mascaret) der Gironde

BROCHARD-CRTNA
© BROCHARD-CRTNA

Die französische Atlantikküste gilt als Top-Adresse für Surfer. Besonders bekannt sind die Strände von Biarritz im Baskenland und Hossegor in den Landes, wo der Atlantik perfekte Bedingungen für Surfer aller Niveaus bietet. Doch in Nouvelle-Aquitaine lohnt sich der Blick nicht nur aufs Meer.

Auch auf den Flüssen Gironde, Garonne und Dordogne kann man surfen. Zwischen Juni und Oktober, wenn der Wasserstand niedrig ist, entstehen an der Mündung der Gironde kräftige Wellen, die weit ins Landesinnere laufen. Dieses Naturphänomen ist unter dem Namen „Mascaret“ bekannt. Die Wellen erreichen bis zu zwei Meter Höhe, rollen mit 15 bis 30 km/h und lassen sich fast zehn Minuten lang surfen.

Ein besonderer Spot ist das Dorf Saint-Pardon bei Vayres, das jedes Jahr ein Fest zu Ehren des Mascaret feiert. Neben dem Surfen bietet sich hier auch die Gelegenheit, das Landesinnere der Gironde oder die Dordogne zu entdecken.

Surfen in der Bretagne, fast wie auf den Malediven?

Veerle Helsen
© Veerle Helsen

Die Bretagne ist bekannt für ihre wildere Küste, mit unruhigen Wellen und wechselhaftem Klima. Hier treffen Atlantik und Ärmelkanal aufeinander. Im Süden der Bretagne finden sich einige bei Surfern beliebte Spots wie La Torche oder die Baie des Trépassés, die im Sommer allerdings sehr gefragt sind.

Nur wenige Kilometer von der Baie des Trépassés entfernt liegt Saint-Tugen, ein ruhigerer Surfspot, dessen Wasserfarbe an die Malediven erinnert. Die schnelleren und kraftvolleren Wellen eignen sich perfekt für einen gelungenen Surftag.

Etwa zwanzig Kilometer weiter liegt Plovan, wo sich kräftige Wellen in langsame, sanfte Wellen verwandeln, ideal für Longboard-Fans. Einziger Nachteil: Plovan ist windanfällig, und Wind ist in dieser Region keine Seltenheit. Sicher ist jedoch, dass man hier selbst in der Hochsaison beste Bedingungen zum Surfen findet.

Surfen nicht nur auf Flüssen, sondern auch am Ärmelkanal

Sévérine FRERES
© Sévérine FRERES

Die Normandie ist ein eher ungewöhnliches Reiseziel zum Surfen, bietet aber eine schöne Möglichkeit für alle, die in der Nähe bleiben möchten. Der Atlantik geht hier in den Ärmelkanal über, der zwischen England und Frankreich liegt und kleinere, sanftere Wellen bereithält, die nur darauf warten, bezwungen zu werden.

Surfen ist hier also durchaus möglich. Auf der Halbinsel Cotentin zum Beispiel sind Sciotot, Agon-Coutainville und Siouville-Hague ideale Surfspots. Letzteres eignet sich besonders für Anfänger und Fortgeschrittene. In Siouville befindet sich auch der Cotentin Surf Club, wo man schon an einem einzigen Vormittag lernt, auf den Wellen des Ärmelkanals zu surfen.

Die überraschenden Wellen des Mittelmeers

L.E.C. Surf Club, OT Saint-Cyr-sur-Mer / J. Costeja
© L.E.C. Surf Club, OT Saint-Cyr-sur-Mer / J. Costeja

Wenn man an das Mittelmeer denkt, kommen einem nicht unbedingt beeindruckende Wellen in den Sinn. Doch Wind und Gezeiten können hier durchaus für Überraschungen sorgen. Die zerklüftete Küste bietet verschiedene Wellentypen: Beachbreaks, Pointbreaks und Reefbreaks.

Einer der bekanntesten Beachbreaks an der französischen Mittelmeerküste ist der Strand von Lecques in Saint-Cyr-sur-Mer in der Provence, ein Spot für echte Könner. Ganz in der Nähe liegt der beeindruckende Right Pointbreak am Cap Saint Louis mit langen, hohlen und angenehm kräftigen Wellen.

Die beste Zeit zum Surfen ist von Oktober bis März. Wer jedoch im Sommer ans Mittelmeer reist, sollte bei Lift Foil in Cannes an der Côte d’Azur vorbeischauen. Dort kann man elektrische Surfboards mieten, die bis zu 35 km/h erreichen und sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Surfer eignen. Als besonderes Highlight gibt es sogar Electric Foils, Boards, die gewissermaßen über dem Wasser schweben. Eine ideale Alternative zum klassischen Surfen, bei der man nicht auf Wellen angewiesen ist.

Sonne und warmes Wasser das ganze Jahr über in den Überseegebieten

Comité du Tourisme de Guadeloupe
© Comité du Tourisme de Guadeloupe

Wir könnten nicht über das Surfen in Frankreich sprechen, ohne die Überseegebiete zu erwähnen. Ob rund um die Inseln von Guadeloupe oder Martinique, hier gibt es unzählige Surfspots. Für jeden ist etwas dabei: vom einfachen Beachbreak für Anfänger bis hin zu anspruchsvollen Reefbreaks für erfahrene Surfer.

Im azurblauen Wasser von Helleux auf Guadeloupe etwa kann man in aller Ruhe auf den Beach- und Reefbreaks der Karibik surfen. In dieser ruhigen Ecke lernt man, die Wellen im eigenen Tempo zu meistern, fernab von Menschenmengen. Außerdem ist Damencourt der bekannteste und wichtigste Surfspot der Inselgruppe. Hier können geübte Surfer an den Point- und Reefbreaks des Spots Le Moule ihr Können ausleben.

In Sachen Surfen ist Martinique die kleine Schwester von Guadeloupe. Die Strände sind hier weniger frequentiert, die Wellen aber ebenso lohnenswert. So kann man zum Beispiel am Vulkanstrand Anse Tomate im Ort Le Prêcheur surfen – in einer der idyllischsten Umgebungen überhaupt. Schwarzer Sand, Wellen, die sich an Sand- und Felsbänken brechen, und üppige Vegetation, die den Strand vom dahinterliegenden Dorf trennt: Anse Tomate ist ein wahres Paradies für Surfer, die die Wellen an einem abgelegenen Ort der Karibik reiten möchten.

Von Redaktion France.fr

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