Wer Bordeaux sagt, denkt sofort an Wein. Doch man vergisst leicht, dass die Hauptstadt der Gironde und ihre Umgebung auch andere kulinarische Schätze zu bieten haben. Regionales Gemüse und feine Wurstwaren stehen hier im Mittelpunkt. Außerdem gibt es Kaviar, der zu den besten der Welt gehört. Für Naschkatzen hält die Region außerdem einige unwiderstehliche Süßigkeiten bereit.
Ein außergewöhnlicher Kaviar
In Le Teich, südlich des Bassin d’Arcachon, produziert die Esturgeonnière seit über 25 Jahren einen der besten Kaviars der Region Aquitanien. Der Kaviar namens Perlita stammt von den Eiern des Sibirischen Störs (Acipenser Baeri), der sich perfekt an das französische Terroir angepasst hat. Komplett vor Ort hergestellt, besticht dieser Kaviar durch schöne Körner von Grau bis Hellbraun, einen besonders feinen Geschmack und geringe Salzung. Er wird an gehobene Restaurants und Feinkostgeschäfte in Frankreich und weltweit geliefert. Besuche der Zuchtanlage und Verkostungen sind nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.
Köstliche Grattons
Ein ungewöhnlicher Name für diese besondere Pastete! Der Gratton ist eine sehr alte Spezialität, deren Ursprung die kleine Stadt Lormont, nahe Bordeaux am rechten Ufer der Garonne, für sich beansprucht. Hergestellt aus frischem Schinken und gewürzter Schweineschulter, wird der Gratton lange gekocht. Anschließend kratzt man den Boden des Topfes ab (daher der Name), um die Fleischstücke zu gewinnen, die dann in eine Terrine gefüllt werden. Serviert wird er gut gekühlt als Vorspeise, kann aber auch als Hauptgericht genossen werden. Man findet ihn in vielen Feinkost- und Metzgereibetrieben in Bordeaux.
La reine des asperges
Blaye ist vor allem für seine Weine bekannt, doch oft vergisst man, dass die Region auch köstlichen Spargel produziert. Ob weiß oder violett, die Stangen sind für ihren leicht süßlichen Geschmack geschätzt und werden von der Spitze bis zum Ansatz genossen. Im Blayais reicht der Spargelanbau bis ins 15. Jahrhundert zurück. Der Legende nach brachte der Marschall von Vauban, Baumeister der Zitadelle von Blaye, dieses Gemüse an den Hof von Ludwig XIV. In kleinen Familienbetrieben rund um die Stadt, nahe der Gironde-Mündung, wird der Spargel von Ende Februar bis Ende Mai geerntet.
Das echte Macaron von Saint-Émilion
Im Jahr 1620 ließen sich die Ursulinen in Saint-Émilion nieder, wie viele andere religiöse Orden auch. Der Legende nach besaß eine der Schwestern, die junge Frau Boutin, ein besonders köstliches Macaron-Rezept, das ausschließlich aus frischen Zutaten hergestellt wurde. Sie soll es einigen Eingeweihten anvertraut haben, die es von Generation zu Generation weitergeben. Heute befindet sich die Manufaktur und das Geschäft der „echten Macarons“ von Saint-Émilion direkt neben der Post. Die Räumlichkeiten, die nach Mandeln duften, wirken, als hätten sie die 1950er Jahre eingefroren – ein wahrhaft genussvolles und nostalgisches Erlebnis!
Canelé aus Bordeaux: Das berühmte Vanillegebäck der Weinregion
Er ist das Symbol von Bordeaux! Die Canelés sind eng mit der Weinbaugeschichte der Region verbunden, da Eiweiße früher im Weinherstellungsprozess verwendet wurden. Den Gelben hingegen gaben die Winzer angeblich Bordelaiserinnen, die daraus dieses kleine Gebäck erfanden. Außen knusprig, innen weich, verströmt der Canelé einen köstlichen Vanilleduft und scheint nach Rum aromatisiert zu sein – in der echten Rezeptur ist jedoch kein Alkohol enthalten. In Bordeaux und Umgebung findet man Canelés überall, doch nicht alle sind gleich gut. Die Konditorei Baillardran, mit 20 Filialen in der Gironde, davon 12 in Bordeaux, ist eine verlässliche Adresse, die das traditionelle Canelé liebevoll in Varianten mit Vanille- oder Schokoladengeschmack anbietet.
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Weitere Informationen :
- Bordeaux - Offizielle Website für Tourismus
Tipps & Ratschläge
Möchten Sie die Spezialitäten aus Bordeaux genießen? Nutzen Sie Ihren nächsten Urlaub, um sie zu probieren! Wenn Sie eine Reise außerhalb der Saison bevorzugen, können Sie die Region, ihre Aromen, ihre Kultur und ihr Kulturerbe entdecken und gleichzeitig die Menschenmassen der Sommerzeit vermeiden.
Von Sarah Chevalley
Journalistin und begeisterte Globetrotterin
