Der Lac Léman (Genfer See)

Zweitgrößter und wasserreichster See Mitteleuropas, tiefster See Frankreichs – beim Lac Léman, dem Genfer See, überschlagen sich die Superlative. Was hat er Naturliebhabern, Wassersportlern und anderen Erholungssuchenden zu bieten?

Er ist eine internationale Co-Produktion, zu 60 Prozent Schweizer und zu 40 Prozent Franzose. Letzteres dank seines südlichen Teils: Das Südufer des Lac Léman gehört zum Département Haute-Savoie (Region Auvergne-Rhône-Alpes).

Großer Beliebtheit bei Urlaubern erfreut sich der Lac Léman, der mit insgesamt 580 Quadratkilometern Wasseroberfläche nach dem Balaton der zweitgrößte See Mitteleuropas ist, nicht zuletzt wegen seines angenehmen Klimas. Dieses ist trotz der Alpennähe im Winter vergleichsweise mild, im Sommer dagegen erfrischend.

Der Lac Léman liegt auf einer Zugvogel-Route

Die Wasserqualität, die in den 1970-er Jahren Anlass zur Sorge gab, hat sich dank entsprechender Maßnahmen deutlich verbessert. Jährlich können rund 80 Millionen Kubikmeter Seewasser zu Trinkwasser aufbereitet werden. Felchen, Barsche, Hechte, Seeforellen und Saiblinge bevölkern neben vielen anderen Fischarten den See. Auch Ornithologen haben ihre Freude am Lac Léman, denn er liegt auf einer Zugvogel-Route zwischen Alpen und Jura. Jedes Jahr überwintern hier zirka 150.000 Vögel aus dem Norden, darunter Haubentaucher, Tafel- und Reiherenten. Andere Vogelarten wie der Fischreiher, der Höckerschwan und das Teichhuhn leben ganzjährig am See.

Für jede Wassersportart gibt es Angebote

Für Wassersportler ist der Lac Léman der See der unbegrenzten Möglichkeiten. Das heißt, fast. Denn Motorboote sind hier aus Gründen des Wasser- und Umweltschutzes verboten. Ansonsten gibt es von Kanu- und Ruderbootfahren über Segeln, Tauchen und Windsurfen bis zu Paddeln und Angeln für praktisch alles Angebote. Wer wildere Gewässer bevorzugt, ist auf der Dranse richtig. Auf dem Gebirgsfluss, der bei Thonon-sur-Bains in den Lac Léman mündet, kann man Rafting, Kajakfahren, Hydrospeed und Canyoning betreiben. Den Lac Léman säumen zahlreiche Strände, die im Sommer zum Teil überwacht werden. Der größte Sandstrand auf der französischen Seite ist der von Yvoire. Aber auch der vier Hektar große, feine Sandstrand von Excenevex erfreut sich großer Beliebtheit.

Sehenswerte Ortschaften am französischen Ufer des Lac Léman

Die größte Stadt am französischen Ufer ist mit rund 34.000 Einwohnern Thonon-les-Bains. Der Kurort hat weit mehr zu bieten als sein Thermalbad und die Mineralquelle: Allein fünf Schlösser gibt es hier, wovon das bekannteste das im 15. Jahrhundert auf einer Halbinsel im See erbaute Château de Ripaille sein dürfte. Dazu der Fischereihafen, die 1888 eingeweihte, heute noch funktionierende Seilbahn und einige interessante Museen wie das Ecomusée de la pêche et du lac (Naturkundemuseum über die Fischerei am See) oder das Musée du Chablais (Museum über das Chablais, das Gebiet südlich des Lac Léman).

Auf jeden Fall einen Besuch wert ist auch Yvoire. Malerisch an der Nordspitze einer in den Lac Léman ragenden Landzunge gelegen und in der warmen Jahreszeit üppig mit Blumen geschmückt, wurde es zu den „schönsten Dörfern Frankreichs“ (Plus beaux villages de France) aufgenommen. Sehenswert sind vor allem der gut erhaltene mittelalterliche Dorfkern und die Reste der einst mächtigen Befestigungsanlagen aus dem 14. Jahrhundert.


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Thonon-les-Bains