Provence - die 13 Weihnachtsdesserts

Die Zahl 13 steht für Christus und seine 12 Apostel. Ursprünglich stammt die Tradition, am Weihnachtsabend 13 Desserts zu servieren, aus der Provence - genauer gesagt aus dem Gebiet um Nizza. Heute jedoch findet man dieses Brauchtum im gesamten okzitanischen Sprachraum und in Katalonien.

Am Ende des Weihnachtsmahls, in der Provence als "Gros Souper" bezeichnet, bilden die 13 Desserts den süßen Abschluss und rituellen Höhepunkt eines üppigen Festmahls.

Da wären zunächst jene Elemente, die als Basis der Desserts gelten und für die 4 religiösen Orden der katholischen Kirche stehen:

  • Walnüsse und Haselnüsse für die Augustiner
  • getrocknete Feigen für die die Franziskaner
  • Mandeln für die Karmeliter
  • Rosinen für die Dominikaner

Zu diesen ersten vier Desserts gesellen sich dann je nach Region noch viele weitere, zum Teil variieren die Elemente sogar noch von Familie zu Familie. Einige Beispiele:

  • die "Ölpumpe", ein flaches, süßes Briochegebäck, das mit Olivenöl zubereitet wird und auch als "fougasse" oder "gibassier" bezeichnet wird
  • dunkler und heller Nougat aus der Provence (aus Allauch oder Sault, mit Lavendelhonig und provenzalischen Mandeln verfeinert)
  • Äpfel und Birnen
  • Pflaumen (aus Brignoles)
  • Verdaù (eine grüne, ungeschälte Melone)
  • Orangen (ein Zeichen für Reichtum), Mandarinen und Clementinen
  • Weihnachts-Melone
  • weiße Trauben
  • kandierte Früchte (z.B. aus Apt)
  • Quittengelee oder -marmelade
  • Süßigkeiten wie Schokoladetrüffeln oder kleine Küchlein, die Päckchen nachempfunden sind
  • Calissons d'Aix (Externer Link) (Mandelspezialität)
  • Bugnes (auch Merveilles oder Oreillettes genannt) - kleine Doughnuts mit Orangenblütenaroma
  • Butterkekse
  • Mandelkuchen
  • Dattel (auch mit Marzipan gefüllt)

Die Tradition besagt, dass jeder Gast von jedem Dessert ein bisschen probieren muss und dazu etwas Glühwein trinken muss - dieser Brauch soll im nächsten Jahr Glück bringen.