Im Notfall in Frankreich – die wichtigsten Nummern für Reisende

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Notfallnummern
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Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 25 März 2013, aktualisiert am 5 Dezember 2025

Ein Unfall auf der Autobahn, ein medizinischer Notfall oder ein Diebstahl im Urlaub – wer die wichtigsten Notrufnummern in Frankreich kennt, gewinnt im Ernstfall wertvolle Zeit. Dieser aktuelle Überblick zeigt, welche Nummer Sie in welcher Situation wählen sollten, wie der europäische Notruf 112 funktioniert und an wen Sie sich bei Diebstahl, Verlust von Dokumenten oder Gewalt wenden können.

Europäischer Notruf 112 – immer erreichbar

112 ist die zentrale Notrufnummer in der gesamten EU – damit erreichen Sie in Frankreich Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr.
Die Leitstelle verbindet Sie mit der passenden Einsatzstelle. Bei Bedarf kann in vielen Fällen auch auf Englisch kommuniziert werden.

Wichtig zu wissen:

112 funktioniert auch auf Handys ohne aktive SIM-Karte oder ohne verfügbares Guthaben.

Ideal, wenn Sie nicht sicher wissen, ob Sie 15, 17 oder 18 wählen müssen.

Medizinische Notfälle: SAMU (15)

Für akute medizinische Notfälle wählen Sie 15.
Hier erreichen Sie den SAMU, den medizinischen Notrufdienst, der entscheidet, ob ein Rettungswagen, Notarzt oder anderer Dienst geschickt werden muss.

Typische Situationen:

  • schwere Verletzungen
  • starke Schmerzen oder Atemnot
  • Unfälle mit möglicher Lebensgefahr

Polizei: Nummer 17

Bei Gefahrensituationen, Diebstahl, Überfällen, Bedrohungen oder Verkehrsunfällen rufen Sie 17.
Je nach Region meldet sich entweder die Polizei oder die Gendarmerie.

Feuerwehr & Unfälle: Nummer 18

18 führt direkt zu den Feuerwehr- und Rettungsdiensten (Sapeurs-Pompiers).
Sie werden bei Bränden, Verkehrsunfällen, Verletzungen oder anderen akuten Gefahrensituationen aktiv.

Notruf für Hörgeschädigte: 114

Reisende, die nicht sprechen oder hören können, erreichen im Notfall Hilfe über 114 – per SMS oder Chat.
Die Leitstelle organisiert medizinische, polizeiliche oder feuerwehrbezogene Einsätze.

Wie verhalte ich mich im Notfall?

  • Bleiben Sie ruhig und nennen Sie zuerst Ort und Art des Notfalls.
  • Geben Sie Adresse oder Orientierungspunkte an (z. B. Hotelname, Straße, Sehenswürdigkeit).
  • Beschreiben Sie klar, was passiert ist.
  • Beenden Sie das Gespräch erst, wenn die Leitstelle Sie dazu auffordert.

In vielen Leitstellen sprechen Mitarbeitende Englisch; Deutsch ist eher selten, kann in touristischen Regionen aber vorkommen.

Medizinische Hilfe, wenn es nicht lebensbedrohlich ist

Nicht jeder medizinische Zwischenfall ist ein klassischer Notfall. Für akute, aber nicht lebensbedrohliche Beschwerden außerhalb der Praxiszeiten gibt es in Frankreich einen eigenen Dienst.

116 117 – ärztlicher Bereitschaftsdienst

Unter 116 117 erreichen Sie einen hausärztlichen Bereitschaftsdienst, der Ihnen medizinischen Rat gibt, Sie an eine geöffnete Praxis oder eine Bereitschaftsordination verweist und bei Bedarf einen Arztbesuch organisiert. Die Nummer ist kostenlos und vor allem abends, nachts, an Wochenenden und Feiertagen gedacht.

Im Fall von Diebstahl oder Verlust

Ausweispapiere & Reisedokumente

Gehen Reisepass, Personalausweis oder Aufenthaltstitel verloren oder werden gestohlen, sollten Sie möglichst schnell handeln:

Anzeige erstatten
Melden Sie den Verlust oder Diebstahl bei der nächsten Polizeidienststelle (commissariat de police) oder Gendarmerie. Sie erhalten eine schriftliche Bestätigung (procès-verbal bzw. récépissé), die Sie für Ihren Versicherungsschutz und die Ausweisdokumente Ihres Heimatlandes benötigen.

Botschaft oder Konsulat kontaktieren
Wenden Sie sich an die Botschaft oder das zuständige Konsulat Ihres Heimatlandes in Frankreich. Dort erfahren Sie, welche Unterlagen für ein Ersatzdokument nötig sind und ob ein Notpass ausgestellt werden kann. Die aktuellen Kontaktdaten finden Sie auf den offiziellen Webseiten der jeweiligen Vertretungen.

Bank- und Kreditkarten

Bei Verlust oder Diebstahl von Bank- oder Kreditkarten sollten Sie:

  • die Sperrhotline Ihres Kartenanbieters oder Ihrer Bank anrufen (meist auf der Website der Bank oder in den Vertragsunterlagen angegeben),
  • bei Kartenmissbrauch eine Anzeige bei der Polizei erstatten, um Zahlungen anzufechten.

Streitigkeiten im Urlaub: Unterkunft, Mietwagen & Co.

Kommt es zu Streitigkeiten mit Hotel, Ferienunterkunft, Mietwagenfirma oder Reiseveranstalter, ist die Situation zwar unangenehm, aber meist kein „Notfall“ im klassischen Sinn.

Klären Sie Probleme zuerst direkt mit der Rezeption, Vermietung oder dem Veranstalter.

Dokumentieren Sie alles schriftlich (E-Mails, Fotos, Rechnungen).

Bei größeren rechtlichen Auseinandersetzungen können sich EU-Bürger außerdem an ein Europäisches Verbraucherzentrum wenden, das grenzüberschreitende Fälle prüft.

Nur wenn eine konkrete Gefahr für Personen oder Eigentum besteht (z. B. massive Sicherheitsmängel, akute Gewalt), sollten Sie zusätzlich die Polizei über 17 oder 112 einschalten.

Von France.fr

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