6 Gärten an der Côte d’Azur, die den Sommer verlängern

Sie verdanken ihr Dasein der Leidenschaft, dem günstigen Klima und dem daraus resultierenden Wagemut ihrer einstigen Besitzer: die bemerkenswerten Gärten an der Côte d’Azur. Sie entwickelten sich im Laufe der Jahre zu einem Paradebeispiel für Artenvielfalt. Ein Rundgang im Herbst sorgt für eine Extra-Portion Sauerstoff…

Künstlergarten in Mandelieu

Schon von Weitem sichtbar erheben sich die Türme des Château de La Napoule über dem Meer. Man mag kaum glauben, dass das heutige Schloss eine Schöpfung des frühen 20. Jahrhunderts ist. Bauherr war ein amerikanisches Ehepaar, Mary und Henry Clews, sie Architektin und Landschaftsgärtnerin, er Bildhauer, die 17 Jahre ihres Lebens der Umwandlung einer alten Burgruine in ein Schloss mittelalterlichen Baustils gewidmet haben. Und nebenbei noch einen echten Künstlergarten schufen, mit herrlichen Panoramablicken über das Meer, besonderen Perspektiven und versteckten Winkeln, in denen fantasievolle Skulpturen den Ton angeben.

Château de la Napoule (Externer Link)

Phönix-Park in Nizza: Grüne Oase für Familien

Namensgeber des Parc Phoenix ist die Kanarische Dattelpalme „Phoenix canariensis“, was bereits erkennen lässt, dass mediterrane Pflanzen das Bild dieser Gartenanlage am Ortseingang von Nizza bestimmen. Die grüne Lunge an der Promenade des Anglais, 7 Hektar groß, und gleichzeitig das Tor zu den Tropen: In dem riesigen, 25 Meter hohen Gewächshaus gibt es sechs verschiedene Klimabereiche, die den tropischen und subtropischen Zonen der Erde nachempfunden sind! Der Garten ist auch bei Familien mit Kindern beliebt, da er sich in einen Tierpark mit über 2.000 Tieren aus 70 verschiedenen Arten verwandelt hat, darunter Lemuren, Wallabys (Känguruarten) und Kookaburras (Jägerliest), eine riesige Eisvogelart.

Parc Phoenix (Externer Link)

Exotischer Garten in Èze

Lieben Sie eher Wüsten oder die Tropen? Im Jardin Exotique in Èze, zu Füßen der mittelalterlichen Schlossruine, müssen Sie sich nicht entscheiden: Es gibt beides! Während der südliche Bereich einer Western-Kulisse mit Kakteen und Sukkulenten gleicht, besteht der nördliche Teil aus einem Schattengarten mit Kaskaden und Wasserspiegeln, wo Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und den Feuchtgebieten der Erde wachsen. Und überall genießen die Besucher des Gartens in 429 Metern Höhe einen atemberaubenden Panoramablick über das Meer, von Italien bis nach Saint-Tropez.

Jardin exotique d’Eze (Externer Link)

Erbe der Welt in Menton

Seine letzte Besitzerin, eine englische Aristokratin, liebte Engelstrompeten: Der Jardin Val Rahmeh, heute eine Zweigstelle des Muséum National d’Histoire Naturelle (Staatliches Naturkundemuseum), ist immer noch erfüllt von dem betörenden Duft dieser Pflanze. Unter den 1.700 Pflanzenarten aus aller Welt befinden sich mehr als einhundert Raritäten oder geschützte Pflanzen - das botanische Erbe der Welt an einem einzigen Ort! Ganzer Stolz des Gartens: Der „Sophora toromiro“, ein seltener Schnurbaum, der endemisch auf der Osterinsel beheimatet war und in freier Natur als ausgestorben gilt.

Jardin du Val Rahmeh (Externer Link)

Sammlergarten in Antibes

Für die Schriftstellerin George Sand war der Jardin de la villa Thuret „der schönste, den sie je gesehen hat“. Der Garten wird heute vom Institut National de la Recherche Agronomique (Nationales Institut für Agronomieforschung) verwaltet und ist immer noch ein echter Sammlergarten mit 1.600 verschiedenen Baum- und Straucharten. Für die Besucher des Gartens wurde eigens ein Parcours angelegt, der sie zu den am seltensten vorkommenden Exemplaren führt, darunter Glanzstücke wie der 150 Jahre alte Eucalyptus dorrigoensis, der größte unter den Eukalyptusbäumen.

Jardin Thuret (Externer Link)

Fantasie in Saint-Jean-Cap-Ferrat

Ein Garten kann sich hinter einem anderen verbergen… In der Villa Ephrussi de Rothschild in Saint-Jean-Cap-Ferrat sind es insgesamt neun, und alle sind der Fantasie der Baronin Béatrice de Rothschild entsprungen: vom Französischen Garten über den Rosengarten bis hin zum Japanischen Garten. Der Sinn fürs Detail dieser großen Ästhetin ging sogar so weit, dass ihre Angestellten als Bäume verkleidet verschiedene Positionen einnehmen mussten, um ihr bei der Harmonisierung der Landschaft zu helfen. Und welcher Themengarten ist der ausgefallenste? Der Steingarten mit seiner Sammlung an Flachreliefs, Wasserspeiern und Grotesken, die als Fantasiewesen scheinbar direkt der Märchenwelt entsprungen sind.

Villa Ephrussi de Rotschild (Externer Link)

Côte d'Azur