5 gute Gründe, in Frankreich shoppen zu gehen

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Kunsthandwerk & ShoppingStädte

Passage Pommeraye in Nantes – Pays de la Loire
© travellight - shutterstock - Passage Pommeraye in Nantes – Pays de la Loire

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 16 Oktober 2025

Frankreich, stets stilbewusst, bietet eine große Auswahl an Orten, an denen Sie die neuesten Trends entdecken, klassische Stücke neu erleben oder einfach die hochwertige Verarbeitung bewundern können. Zwischen Luxus, Kunst, nachhaltigem Konsum, traditionellem Handwerk und Innovationen ist Shopping in Frankreich ein einzigartiges kulturelles, ästhetisches und ökologisches Erlebnis – für jede Region ganz besonders.

1/ Eintauchen in die Vergangenheit: historische Einkaufsorte

Glasdach und Rolltreppe des Kaufhauses Le Bon Marché in Paris
© Le Bon Marché Rive Gauche - Glasdach und Rolltreppe des Kaufhauses Le Bon Marché in Paris

Die Passagen

  • In Nantes beherbergt die Passage Pommeraye, benannt nach ihrem Erbauer, elegante Boutiquen und Kunstgalerien, die perfekt in die neoklassizistische Architektur integriert sind. Auf drei Ebenen um eine monumentale Treppe herum angeordnet, ist diese luxuriöse, lichtdurchflutete Passage seit dem 19. Jahrhundert eine Inspirationsquelle für Künstler und die Filmwelt.
     
  • In Lyon hingegen lädt die Passage de L’Argue, ein Juwel der Rue de La République, zu einer Shopping-Zeitreise ins frühe 19. Jahrhundert ein, in die ehemaligen Werkstätten für Gold- und Silberweberei. Die kleinen Läden überraschen mit Handwerkskünsten von damals – von Pfeifen über Hüte bis zu Regenschirmen und Spazierstöcken.
     
  • Ein Shopping-Besuch in Paris erfordert unbedingt einen Abstecher in die Passage Jouffroy, wahrscheinlich die berühmteste und eleganteste Passage der Stadt. Unter der Glasüberdachung und auf dem schwarz-weißen Schachbrettboden reisen Sie in der Zeit zurück. Ähnliche Erlebnisse erwarten Sie in anderen Pariser Passagen und Galerien: Galerie Vivienne, Passage Choiseul, Passage des Panoramas oder Passage du Grand-Cerf.

Traditionelle Pariser Kaufhäuser

  • Das 1905 eröffnete Le Bon Marché, erstes Pariser Kaufhaus, dessen Innenarchitektur von den Ateliers Eiffel gestaltet wurde, ist ein Art-déco-Juwel, gedacht als „Kathedrale des modernen Handels“ und unsterblich gemacht durch Zola in „Au Bonheur des Dames“.
     
  • Die 2021 wiedereröffnete Samaritaine hat ihren mythischen Art-Nouveau-Charme bewahrt und bietet auf 20.000 m² ein Schaufenster des französischen Lebensstils. Von früh morgens bis spät in die Nacht genießen Sie Gastronomie, Mode und Beauty – mit herrlichem Blick auf die Pont Neuf.
     
  • Das 1865 eröffnete Printemps Haussmann ist ein Eckpfeiler des Luxus-Shoppings in Paris. Mit seiner berühmten Kuppel von 1923 ist es ein emblematisches Art-Nouveau-Gebäude, das Mode, Beauty und Home-Bereiche miteinander verbindet und Eleganz à la française zelebriert.
     
  • Die Galeries Lafayette, gegründet 1894, dominieren den Boulevard Haussmann mit ihrer majestätischen neo-byzantinischen Kuppel von 1912. Dieses Shopping-Tempel für Luxus besticht durch kühne Architektur und kontinuierliche Innovationen. Für Mode- und Luxusliebhaber ist es ein unverzichtbarer Treffpunkt, der regelmäßig Ausstellungen und Events beherbergt.

Die Docks

  • Die Docks von Marseille erstrecken sich über 365 Meter und sieben Ebenen im Viertel La Joliette. Ein lebendiger Ort am Meer mit sorgfältig ausgewählten Boutiquen, Aufenthaltsbereichen und schneller Anbindung an kulturelle Institutionen wie das Mucem.
     
  • Die Docks Vauban in Le Havre, die ersten ihrer Art in Frankreich (1884), bewahren den maritimen Industriecharme. Hier genießen Sie Kaffee zwischen prächtigen Backsteinwänden und auf den zahlreichen Terrassen.

Sanierte historische Orte

  • Von der Schifffahrt bis zum Eisenbahnverkehr sind viele historische Gebäude saniert worden. Der Viaduc des Arts im Herzen von Paris verwandelte eine stillgelegte Eisenbahnlinie des 19. Jahrhunderts in einen Tempel des Kunsthandwerks. Unter jeder Bogenkonstruktion präsentieren Werkstätten die besten aktuellen Kreationen. Am Ende des 1,5 km langen Viadukts führen Treppen zur Coulée verte, einem langen, idyllischen Garten.
     
  • Im Zentrum von Paris wurde der ehemalige Bahnhof Cours Saint-Emilion zu Bercy Village, einem Refugium für Kultur, Shopping und Gastronomie. Auf den alten Eisenbahnschienen (noch sichtbar) reihen sich Boutiquen, Kinos, Kletterhallen und internationale Restaurants aneinander. 

Shopping-Locations auf dem Land

  • Im Cher (Loiretal) hat sich seit 1975 die Galerie Capazza in den Stallungen des Château du Nançay etabliert. Backstein, exzellente Gastronomie, innovative Künstler und Handwerkskunst als Kunstform – Goldschmiede, Maler, Zeichner, Fotografen, Keramiker, Bildhauer und Glaskünstler – machen diesen Ort 35 km von Bourges zu einem Ruhe- und Eleganzort.
     
  • Im Herzen des Berry, in Levroux, einer über 2.000 Jahre alten Stadt, floriert traditionelles Lederhandwerk. Chanel hat dort eine der alten Gerbereien übernommen. Während des Lederfestes im Oktober präsentieren lokale und Pariser Designer ihre neuesten Kreationen bei Modenschauen.

2/ Kunst erleben in den Einkaufszentren

Einkaufszentrum BHV Marais – Paris
© bhvmarais - Einkaufszentrum BHV Marais – Paris

  • In Paris sind die historischen Kaufhäuser für ihre hochwertigen künstlerischen Kooperationen bekannt. Es kommt nicht selten vor, dass man in der Grande Epicerie des Bon Marché einer immersiven Theateraufführung oder einer Opernarie beiwohnt. Das Mode- und Beauty-Gebäude wird jedes Jahr durch ein monumentales und poetisches Werk renommierter Künstler bereichert. Eine echte kostenlose Programmatik.
     
  • Das BHV, eine wahre Shopping-Institution im Marais, konzentriert seine Aktivitäten auf Kunsthandwerk und kulinarische Künste durch ständig wechselnde Workshops sowie auf immersive ästhetische Erlebnisse.
     
  • In Metz trägt das Einkaufszentrum Muse seinen Namen zu Recht. Gegenüber dem Centre Pompidou-Metz und dem neuen Hôtel Stark gelegen, bietet die riesige Galerie mit 112 Boutiquen eine Hommage an Architektur und Design. Besucher können auf einem Rundgang vier Originalwerke von vier internationalen Künstlern entdecken, die eigens für Muse geschaffen wurden.
     
  • Das Polygone Riviera, ein Open-Air-Zentrum in Cagnes-sur-Mer an der Côte d’Azur, stellt zeitgenössische Kunst in den Mittelpunkt seiner zahlreichen Räume. Das Projekt Format Paysage zeigt dauerhaft Werke von elf lokalen, nationalen und internationalen Künstlern.
     
  • Das Einkaufszentrum Nice Étoile im Herzen der Stadt präsentiert regelmäßig innovative, überraschende, verspielte und unerwartete Werke im Rahmen echter temporärer Ausstellungen.

3/ Neue Shoppingwelten entdecken: Von Concept Stores bis Trendvierteln

Das Roppenheim The Style Outlets, 30 Minuten von Straßburg entfernt.
© Roppenheim The Style Outlet - Das Roppenheim The Style Outlets, 30 Minuten von Straßburg entfernt.

Die Konsumgewohnheiten verändern sich, und auch die Orte, an denen man in Frankreich einkauft, folgen diesem Trend. Zahlreiche neue Stadtviertel und neue Ladenkonzepte entstehen im Herzen der Städte oder an ihren Rändern.

  • In Bordeaux ist das Viertel Chartrons, einst Lagerhäuser für Weinlagerung und -reifung, heute ein Muss für Shoppingtouren. In zentraler Lage mit typischer alter Architektur und dem Weinmuseum ist es heute ein Treffpunkt für Antiquitätenhändler, Brocanteure, avantgardistische Restaurants, Street-Art und junge Designer.
     
  • Ganz anders gestaltet sich La Vallée Village nahe Paris und Disneyland. Hier erwartet Sie ein rundum inszeniertes Erlebnis: 110 Boutiquen renommierter französischer und internationaler Marken zu reduzierten Preisen, dazu Restaurants und Freizeitangebote in einem fantasievollen, schicken Rahmen.
     
  • Ähnlich verlockend ist das Roppenheim The Style Outlets an den Toren Straßburgs. Open-Air und in einem nachgebauten typischen Dorf präsentieren mehr als 100 große Marken das ganze Jahr über Kollektionen der Vorjahres-Saisons mit mindestens 30 % Rabatt.
     
  • In Lyon setzen die Atelier-Boutiquen der Pépinière im Passage Thiaffait auf die Zusammenarbeit von Designern. Das neue Einkaufszentrum Yellow Purse legt den Fokus auf ökologische Erfahrung mit Photovoltaik-Anlagen, begrünten Parkplätzen und einer Dachterrassen-Farm.
     
  • Nur wenige Minuten vom Stadtzentrum Grenoble entfernt verfolgt Neyrpic in Saint-Martin d’Hères ein ähnliches ökologisches Konzept. Dieses wunderschöne Einkaufs- und Lebenszentrum mit zahlreichen begrünten, schwebenden Terrassen bietet eine großartige Aussicht, eine Auswahl an emblematischen Marken, innovative und ethische Konzepte, Coworking- und Eventflächen sowie Dienstleistungen lokaler Händler.
     
  • In Montpellier zeigt sich der neue Lifestyle im Marché du Lez. Das neu gestaltete Viertel Bassin Jacques Cœur / Port-Marianne beherbergt diesen sich wandelnden, verantwortungsvollen, innovativen und zeitgemäßen Ort. Ein echtes Dorf in der Stadt, um Körper und Geist zu verwöhnen.
     
  • Auf kleinerer Skala findet man in Calvi auf Korsika neue lokale Designer, wie die Maison Macci. Traditionelle Handwerkskunst, stilvolle Exklusivität und nachhaltige Innovation vereinen sich hier in einzigartigen Stücken in idyllischer Umgebung.
     
  • In Colmar lädt The Store - Collections d'envies in charmantem Vintage-Ambiente dazu ein, sorgfältig ausgewählte Designerstücke zu entdecken, die langlebig sind und Freude bereiten.
     
  • Manchmal ist das neue Viertel sogar nomadisch. In Rennes ist das Komet Story eine temporäre Boutique für lokale und internationale Designer, die ohne Verkäufer oder Kasse auskommt – wie ein privates, vernetztes Showroom-Konzept. Die „Box“ wandert an die bretonischen Strände und in die Bahnhöfe.

4/ Shopping mit Prestige: Luxus-Häuser und exklusive Showrooms erleben

Der Workshop zum Thema „Kleider machen Leute“ in Brest in der Bretagne
© Alain Struve - Der Workshop zum Thema „Kleider machen Leute“ in Brest in der Bretagne

  • In Frankreich kann Shopping zu einem wahren Moment des Prestiges, der Freude und zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Unter den zahlreichen Orten in Paris sticht der Personal Shopper des Bon Marché hervor. Mit oder ohne Termin lässt man sich von einem Spezialisten durch die Welten Mode, Beauty, Uhren, Schmuck und Wohnen der legendären Marke führen.
     
  • Seit 1992 in Pantin ansässig, lädt das große Haus Hermès zu Besuchen seiner historischen Werkstätten in der prachtvollen Cité des Métiers ein. Lederwaren, Schneiderei, Tischlerei, Goldschmiedekunst – ein unvergleichlicher Moment im Herzen des Luxus-Handwerks.
     
  • In Besançon, der Uhrenhauptstadt Frankreichs, bietet die Manufaktur Utinam Philippe Lebru eine Zeitreise. Die faszinierende Entdeckung außergewöhnlicher Handwerkskunst und das immersive Erlebnis, selbst in die Rolle eines Uhrmachers zu schlüpfen, verleihen dem Kauf einer Uhr einen unschätzbaren Wert.
     
  • Wer beim lokalen Handwerk bleiben möchte, besucht im wunderschönen Baskenland die Ateliers de Tissage Lartigue in Ascain oder Bidos. Seit 1910 als Kulturerbe anerkannt, fertigt das Haus traditionelle Textilien mit höchster Eleganz, Innovationskraft und Respekt vor den ursprünglichen Werten sowie der Umwelt.
     
  • Mit über 40 Jahren Erfahrung ist Série Noire ein Pionier im Bereich Luxus, Mode, Design, Kultur und Kunst. Familiengeführt und im Herzen der Altstadt von Lille gelegen, verteidigt die 400 m² große Boutique nachhaltige und personalisierte Mode. Auf Wunsch unterstützt der Concept-Store beim Aufbau eines maßgeschneiderten, langfristigen Kleiderschranks mit zeitlosen Stücken von Designern, die ähnliche Werte vertreten.
     
  • Intimer und individuell arbeitet die Agentur Alicia Keane in Bordeaux mit „Fashion Therapy“, bei der Stil zu einem Instrument der Selbsterkenntnis wird. Nach Vereinbarung bietet sie die Möglichkeit, sich bei authentischen, geführten Shoppingtouren in ausgewählten Boutiquen der Stadt neu zu entdecken.
     
  • In Brest bietet der Concept Store L’habit fait le moi ein komplettes Umstyling-Erlebnis in einer gemütlichen Teestuben-Atmosphäre. Keine Verkäufer, sondern Imageberater begleiten alle Aspekte des persönlichen Auftritts – von Kleidung über Frisur bis hin zum Make-up.

5/ Nachhaltig einkaufen: Second Hand und Handwerk

„Ökosystem Darwin“ - Bordeaux
© Teddy Verneuil - @lezbroz - „Ökosystem Darwin“ - Bordeaux

  • In ganz Frankreich nehmen Second-Hand, Vintage, Kurzstreckenhandel und Handwerk heute eine zentrale Rolle ein. So ist es möglich, sich etwas zu gönnen und gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren oder positive Initiativen zu unterstützen.
     
  • Großstädte bieten ein breites Spektrum an Vintage, von Luxus bis hin zu günstigen Fundstücken. In Paris verfügt die Samaritaine über einen eigenen Second-Hand-Bereich. Ebenfalls bemerkenswert ist die Boutique Didier Ludot unter den Arkaden des Palais-Royal-Gartens, die hochwertige Luxus-Vintage-Mode anbietet. In der Peripherie locken die Puces de Saint-Ouen mit unzähligen Entdeckungen, Schätzen, Kuriositäten und gemütlichen Terrassen, auf denen man stundenlang das geschäftige Treiben dieses Mekkas der Second-Hand-Kultur beobachten kann.
     
  • Für erschwinglichen Luxus ist Marseille ein beliebtes Ziel: Spezialisten für einzigartige Second-Hand-Stücke erwarten Interessierte bei Mercato, Coco Vintage, Mélanine Vintage, Maison Mère, Santa Marius oder Blow Up. Auch Vintage-Möbel und -Textilien sind vertreten, etwa bei Joli Rouge in der oberen Rue d’Aubagne.
     
  • Lille hat sich dank seines riesigen jährlichen Flohmarkts als „Stadt der Second-Hand-Kultur“ etabliert und zieht Besucher aus aller Welt an. Hier haben Vintage-Stücke bei Fachleuten wie Fripeur le Dauphin, Tony oder Maiterama Vintage ihren Platz gefunden – sorgfältig ausgewählt und mit Geschmack präsentiert.
     
  • In Bordeaux bietet der bemerkenswerte Raum Darwin mit seiner alternativen Kultur attraktive Möglichkeiten für verantwortungsbewusste Einkäufe.
     
  • Der sehr schöne und einladende Concept-Store Merci in Paris zeigt ebenfalls eine andere Art des Konsums und regt dazu an, unseren Lebensstil zu hinterfragen. Von Möbeln über Design, Mode, Papeterie und Bücher bis hin zum Café – das Geschäft entwickelt ständig neue Angebote, die mit seinen Überzeugungen und einem sicheren Gespür für Stil im Einklang stehen. Nicht weit davon entfernt, im schicken 3. Arrondissement, hat sich der Concept Store Front de Mode etabliert, das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Stylisten, die dem Made in France verbunden sind, und Designern, die ökologisches Recycling praktizieren.

Tipps & Ratschläge

Die Emmaüs-Läden sind in ganz Frankreich zu finden und bieten die Möglichkeit, schöne Stücke – neu oder Second Hand – zu entdecken, während gleichzeitig eine nachhaltige Wirtschaft gefördert wird.

Von Marie ARQUIÉ

Journalistin

Journalistin für Gesellschaft, Kunst, Mode, Literatur, Motorräder, Design und Surfen - ganz in der Nähe und zugleich ganz weit weg. Sie lebt in den Landes, wo sie ihren Bootsführerschein macht, und wechselt zwischen Schreiben und Radiomoderation, Städten und Dünen, Reportagen aus der Nähe und Fernreisen.