Die spannendsten Aktivitäten am Mont Ventoux in der Provence

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Das Dorf Brantes am Fuße des Ventoux.
© Michael Evans / Adobe Stock - Das Dorf Brantes am Fuße des Ventoux.

Lesezeit: 0 MinVeröffentlicht am 27 Mai 2025

Eine Etappe, die beim Tour de France nicht fehlen darf: der Mont Ventoux. Unvergessen bleibt der doppelte Aufstieg bis auf 1909 Meter bei der 11. Etappe im Jahr 2021 – eine Premiere! Gleichzeitig wurde der legendäre Berg damals zum Regionalen Naturpark gekürt. Grund genug, diesen Ausnahmekünstler neu zu entdecken: ob naturnah, genussvoll, sportlich oder künstlerisch – hier sind sechs Wege, den Mont Ventoux von all seinen Seiten zu erleben.

Wie ein Profi oder ganz entspannt – der Mont Ventoux auf zwei Rädern

Mountainbike auf dem Mont Ventoux
© digitalstock / Adobe Stock - Mountainbike auf dem Mont Ventoux

Wie wäre es, wenn Sie (virtuell) in die Schuhe eines Champions schlüpfen würden, um den Gipfel zu erklimmen? Bevor Sie sich in den Sattel schwingen können, müssen Sie ein wenig üben. Vor allem, wenn Sie die legendärste Strecke nehmen: Von Beduin aus, auf der Südseite, 21,5 km mit einer Steigung von 7,45 % und einem Höhenunterschied von 1610 Metern! Der „einfachste“, von Sault im Osten aus, erfordert zwischen einem Höhenunterschied von 1213 Metern und einer Steigung von 5 % immerhin harte Waden. Man kann auch die rote Laterne spielen und sich damit begnügen, mit dem Fahrrad oder Mountainbike mit elektrischer Unterstützung über die Wege zu schlendern.

Kräftetour über die Zacken und Grate der benachbarten Dentelles de Montmirail, gemütliche Radtour auf der Via Venaissia oder sportliche Ausfahrt durch charmante Bergdörfer – hier findet jeder seine perfekte Etappe! In Sault lohnt sich zudem ein Stopp mit Übernachtung im Nesk: Hotel, Gasthaus, Restaurant und eine Hommage an das Fahrrad zugleich. Vom Hochrad bis zu signierten Trikots großer Champions – hier zeigt die Sammlung von Lino Lazzerini, einem leidenschaftlichen Radfan aus der Region, wahre Schätze auf zwei Rädern.

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Dem Mont Ventoux zu Fuß auf der Spur – über und unter der Erde

Wanderung auf dem Mont Ventoux
© S.magne - Wanderung auf dem Mont Ventoux

Lust, in die Fußstapfen der großen Ventoux-Erkunder zu treten? Mit 260 Kilometern an kleinen Wanderwegen und 117 Kilometern Fernwanderwegen (GR) bietet der Naturpark Touren für alle Ansprüche. Ab der Station Mont Serein (auf 1400 Metern) lohnt sich besonders der Pfad zu Ehren von Jean-Henri Fabre – dem berühmten Naturforscher des 19. Jahrhunderts, der in dieser Region forschte. Zwei Rundwege (1 Stunde oder 2 ½ Stunden) mit insgesamt 19 Infotafeln vermitteln spannendes Wissen über den Mont Ventoux – von Flora und Fauna bis hin zu Geologie und Geschichte.

Auf dem Plateau d’Albion wird das Wandern zum Höhlenabenteuer: Mit 450 Höhlen, teilweise bis zu 980 Meter tief, zählt dieses Karstmassiv zu den bedeutendsten in Frankreich! Ob Einsteiger oder Sportler – Entdeckertouren und anspruchsvolle Touren bieten Ihnen die Möglichkeit, in das Innere des Berges einzutauchen. Können Sie die Stalaktiten erkennen?

Handwerk und Kreativität am Mont Ventoux erleben

Blau mit einem Hauch von Lavendelviolett, azurblau wie der provenzalische Himmel oder pastellblau wie Fensterläden... In ihrem Atelier im Dorf Brantes sieht Véronique Dornier das Leben in Provence-Blau! Seit über 20 Jahren pflegt die autodidakte Santon-Figurenschnitzerin die Tradition der berühmten „Santoun“ der Krippe. Hirten, Volkstänzer oder Müller – unter ihrem Pinsel erhalten die Figuren, die alte Berufe darstellen, neue Muster und etwa dreißig verschiedene Blautöne! In Pernes-les-Fontaines formen Sylvie und Michel Carles eine rote Erde, die sie mit Weiß glasieren und so zweifarbige Kompositionen schaffen, inspiriert von Pflanzenformen und ihrem großen Nachbarn, ihrem „Kompass“ und ihrer Muse. Denn der Mont Ventoux hört nicht auf, die Kreativen zu inspirieren: In jedem Dorf des Regionalen Naturparks bewahren Künstler und Handwerker ihr Können und ihre Traditionen im Schatten des Giganten.

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Genussvoll unterwegs – Natur zum Anbeißen

Léa Camilleri
© Léa Camilleri

Muscat du Ventoux, Kirschen aus den Monts de Venasque, Erdbeeren aus Carpentras, „Olivenöl aus der Provence“ – die Karte der Herkunftsbezeichnungen und Spezialitäten zeichnet eine wahre Genussroute. In Savoillans, wo sich im Sommer das Lavendelblau mit dem Blond des kleinen Dinkels mischt, haben die Bäcker von „Au soleil levain“ dieses uralte Getreide neu entdeckt. Im Holzofen gebacken und aus Bio-Mehlen hergestellt, werden ihre Brote mit lokalen Zutaten verfeinert: Quitten, Kastanien oder Nüsse.

In Brantes laden die „Aventurières du Goût“ Sie dazu ein, Ihr Mittagessen selbst zu pflücken! Zusammen mit einer Ethnobotanikerin und einer Köchin lernen Sie, essbare Wildpflanzen zu erkennen und „die Natur zu kochen“.

Zum Dessert machen Sie Halt in Saint-Didier bei Silvain, einer Familie von Landwirten und Nougatherstellern! Von den Mandelplantagen bis zu den Bienenstöcken verfolgen Sie die Herstellung ihrer Köstlichkeiten aus Mandeln und 100 % französischem Honig. Im Domaine des Chancel in Mormoiron lädt ein „sensationeller Weg“ durch 14 Hektar in Umstellung auf Bio-Weinbau ein, den Wein mit allen Sinnen zu entdecken. Einmal im Monat krönt ein Gourmet-Picknick, zubereitet von einem Spitzenkoch der Region und begleitet von hausgemachten Weinen, das Erlebnis.

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Land Art erleben – Kunst auf den Wanderwegen

Kennen Sie sich mit Land Art aus? Am Mont Ventoux hat sich diese zeitgenössische Kunstrichtung, die Natur als Medium und Material nutzt, besonders an seiner wilden Nordseite entfaltet. Zwei Rundwege mit ungewöhnlichen Kunstwerken laden dazu ein, in eine große Portion Sauerstoff und Kultur einzutauchen! Im Jardin Singulier, dem ehemaligen Forsthaus von Saint-Léger-du-Ventoux, erwartet Sie ein hybrider Ort: Buchhandlung, Café/Restaurant sowie Ausstellungs- und Konzertfläche. Ein Kunstpfad zeigt hier eigenwillige Installationen. Spiegelspiele, geheimnisvolle Türen und Labyrinthe erwecken den Wald zum Leben und regen die Fantasie bei jedem Schritt an. Ab Savoillans führt ein Pfad durch Buchen, Eichen und Kiefern. Seit 2013 haben internationale Künstler hier ihre Werke hinterlassen – wie kleine Kieselsteine. Segel, die im Wind flattern, Bäume, die zu beobachten scheinen, Hände, die aus hohlen Stämmen entkommen... Hören Sie genau hin, und der Wald wird Ihnen seine Geschichten erzählen!

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100 % außergewöhnlich – mit Gleitschirm, E-Scooter oder bei Nacht

Nachtwanderung auf dem Mont Ventoux
© ventouxprovence - Nachtwanderung auf dem Mont Ventoux

Mehr als 150 Vogelarten zu beobachten, verleiht Flügel! Ein erster Flug über das Land von Sault oder ein spektakulärer Start vom Gipfel des Mont Ventoux mit 1500 Metern Höhenunterschied – beim Gleitschirmfliegen sieht man den Riesen aus einer ganz neuen Perspektive. Vom Himmel aus entfaltet sich das vielfältige Landschaftsgemälde zwischen Steinwüsten, sanften Anbauhängen und steilen Felsklippen. All diese Welten lassen sich auch mit dem E-Scooter erkunden.

Eine weitere Herausforderung ist die nächtliche Besteigung des Riesen der Provence – wahlweise mit 500 oder 1500 Höhenmetern durch die Geröllfelder, erleuchtet vom Mond oder Stirnlampen. Oben angekommen, erwartet Sie ein grandioses Schauspiel: Ein Sonnenaufgang mit Panoramablick auf das Rhônetal bis zu den Alpen! Alternativ können Sie auch eine Besteigung zum Sonnenuntergang wählen oder im Herbst eine spezielle Abendveranstaltung zum Hirschbrunft-Treffen planen. Gänsehaut garantiert, wenn die Könige des Waldes ihr Konzert beginnen…

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Von Anne-Claire Delorme

Journalistin und Globetrotterin [email protected]

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