Der Nationalpark Cevennen im Süden Frankreichs begeistert mit seinem großen Wegenetz Wanderer, Radfahrer, Reiter und andere Natursportler. Aber nicht nur diese beeindruckenden 3.500 Kilometer sind es, die den Nationalpark am Übergang zwischen Zentralmassiv und Languedoc-Ebene so attraktiv machen.
Wo befinden sich die Cevennen?
Die Cevennen sind ein atemberaubendes Gebirgsmassiv im Süden von Frankreich und der südöstlichste Teil des französischen Zentralmassivs. Der Nationalpark Cévennes erstreckt sich über die Departements Lozère, Gard und Ardèche und ist für seine einzigartige geologische Struktur sowie seine beeindruckende landschaftliche Vielfalt bekannt. Die Region, die 1970 zum französischen Nationalpark erklärt und 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde, bietet zahlreiche Wander- und Outdoor-Möglichkeiten.
Nationalpark der Cevennen (Parc national de Cevennes)
Die Region, die 1970 zum ersten französischen Nationalpark erklärt und 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde, bietet zahlreiche Wander- und Outdoor-Möglichkeiten. Der Nationalpark Cevennen umfasst drei große Naturregionen:
- die Hoch-Cevennen (Hautes Cévennes) mit den Granitstein-Gebirgsmassiven Mont Lozère (1699 Meter) und Bougès im Nordosten sowie Lingas und Mont Aigoual (1567 Meter) im Südwesten,
- die Causses – Kalkstein-Hochebenen, die 750 bis 1250 Meter über dem Meeresspiegel liegen und von tiefen Schluchten durchschnitten sind,
- die engen und tiefen Cevennen-Täler mit ihrem vom Wasser geformten Schiefergestein.
Welche Tiere leben in den Cevennen?
Flora und Fauna im Nationalpark Cevennen
Mit seinen 321.378 Hektar umfasst der zum größten Teil in der Region Languedoc-Mittelmeer gelegene Nationalpark nur 0,5 Prozent der französischen Staatsfläche – doch auf diesem vergleichsweise kleinen Territorium wachsen 40 Prozent aller in Frankreich vorkommenden Pflanzenarten, darunter über 40 Orchideenarten.
Große Waldgebiete, die in den höheren Lagen von Kiefern, Buchen und Eichen, in den tieferen dagegen von Kastanien, Oliven- und Mandelbäumen dominiert werden, sind typisch für die Landschaft. Große Artenvielfalt auch in der Tierwelt: Etliche Tierarten, die schon fast oder gänzlich aus dem Nationalpark verschwunden waren, wurden wieder hier eingebürgert oder sind von selbst zurückgekommen. Dazu zählen etwa Gänse- und Mönchsgeier, Wolf, Luchs, Biber und Fischotter.
Sehenswürdigkeiten & schönste Orte der Cevennen
Die Cevennen zeichnen sich durch eine einzigartige Kombination aus beeindruckenden Landschaften mit weiten Ausblicken, historischen Stätten und geologischen Wundern wie zahlreichen Höhlen aus. Zu den unvergesslichen Höhepunkten zählen:
- Die Schluchten des Tarn und der Jonte
Die spektakulären Gorges du Tarn und Gorges de la Jonte gehören zu den bekanntesten Naturwundern der Cévennen. Diese tiefen, von den Flüssen Tarn und Jonte geformten Schluchten bieten atemberaubende Ausblicke, die sich perfekt für Wanderungen, Kajakfahrten oder einfach zum Staunen eignen. Die beeindruckenden Felswände und die ruhigen Wasserläufe machen die Region zu einem Paradies für Naturliebhaber und Fotografen. - Die Tropfsteinhöhlen Aven Armand, Dargilan und Bramabiau
Unter der Erde warten die faszinierenden Tropfsteinhöhlen der Cévennen auf ihre Entdeckung. Das Aven Armand, eines der größten Höhlensysteme Frankreichs, beeindruckt mit einer riesigen zentralen Halle und gigantischen Stalaktiten und Stalagmiten. Die Höhle von Dargilan und die Höhle von Bramabiau bieten ebenso spektakuläre Tropfsteinformationen und sind beliebte Ziele für Höhlenforscher und Geologie-Enthusiasten. - Les puechs de Bondon und L'Eschino d'Aze
Die kegelförmigen Hügel Les puechs de Bondon und L'Eschino d'Aze sind geologische Wunderwerke, die das Landschaftsbild der Cévennen prägen. Diese markanten Erhebungen bieten nicht nur einen faszinierenden Blick auf die Umgebung, sondern sind auch ideale Orte für Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten. Die Region lädt zu Erkundungstouren ein, bei denen man die einzigartige Flora und Fauna der Cévennen hautnah erleben kann. - Chaos de Nîmes-le-Vieux
Das Chaos de Nîmes-le-Vieux ist ein beeindruckendes Felsenlabyrinth, das durch die Erosion von Kalksteinformationen entstanden ist. Hier haben Wasser, Wind und Sonne bizarre Formationen aus dem Kalkgestein gemeißelt, die an alte, mystische Städte erinnern. Wanderer können durch das Labyrinth der Felsen spazieren und sich von der urtümlichen Schönheit dieser geologischen Formation verzaubern lassen. - Bois de Païolive – Der Wald der weißen Eichen
Der Bois de Païolive ist ein geheimnisvoller Wald, der vor allem durch seine alten weißen Eichen bekannt ist. Der Wald zeichnet sich durch eine einzigartige Flora und Fauna aus und bietet zahlreiche Wanderwege, die durch verwunschene Landschaften führen. Dieser Ort lädt dazu ein, in die Ruhe der Natur einzutauchen und die Schönheit des unberührten Waldes zu genießen.
Ein Paradies für Wanderer und andere Natursportler
Natursportler finden im Nationalpark Cevennen optimale Bedingungen vor. Einige Sportarten wie das Kanufahren, Mountainbiken oder Klettern sind allerdings nur unter bestimmten, umweltverträglichen Auflagen gestattet. Wanderer können ihrem Hobby auf über 3.500 Kilometern frönen. Für Einsteiger und Besucher, die mit der ganzen Familie wandern möchten, gibt die Nationalpark-Verwaltung zahlreiche Wanderführer mit hunderten Wegbeschreibungen heraus.
Highlight der Cevennen: der Stevenson - Weg
Spezielle Wanderführer existieren auch für die anspruchsvolleren, teils mehrtägigen „Sentiers de grande randonnée“ (GR), von denen mehrere durch den Nationalpark verlaufen. Einer der bekanntesten davon ist der Stevenson-Weg (GR 70). Hier kann man es dem Namensgeber des Fernwanderwegs, dem schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson, nachtun und die herrliche Cevennen-Landschaft auf dem Rücken eines Esels erkunden.
Wo in den Cevennen ist es am schönsten?
Wir empfehlen, einen Natururlaub in den Cevennen unbedingt mit einem Besuch der Dörfer zu kombinieren. Der Nationalpark Cévennen ist in vielerlei Hinsicht einzigartig – nicht zuletzt, weil er als einziger Nationalpark auf dem französischen Festland dauerhaft bewohnte Dörfer in seiner Kernzone zulässt. Hier leben Menschen seit Jahrhunderten im Einklang mit der Natur, bewahren traditionelles Handwerk, nachhaltige Landwirtschaft und eine unverfälschte Lebensweise. Genau diese Verbindung von Kulturlandschaft und Biodiversität hat der Region 2011 den Titel UNESCO-Welterbe eingebracht. Reisende entdecken hier nicht nur unberührte Natur, sondern auch authentische, lebendige Dörfer.
Zu den besonders sehenswerten Dörfern innerhalb des Nationalparks Cévennen gehören:
Florac Trois Rivières
Der Verwaltungssitz des Nationalparks mit historischem Ortskern, Märkten und direktem Zugang zu zahlreichen Wanderwegen.
Le Pont-de-Montvert
Ein geschichtsträchtiges Dorf am Fuße des Mont Lozère, bekannt für seine Rolle im Hugenottenaufstand und seine steinerne Brücke über den Tarn.
Barre-des-Cévennes
Ein charmantes, hochgelegenes Dorf mit mittelalterlichem Flair, ruhig und ideal für Wander- und Naturfreunde.
Saint-Germain-de-Calberte & Saint-Étienne-Vallée-Française
Typisch cévenolische Dörfer mit schiefergedeckten Häusern, Kastanienhainen und einem Einblick in das ländliche Leben der Region.
All diese Dörfer sind perfekte Ausgangspunkte für Wanderungen, Radtouren und Erkundungen der vielfältigen Landschaften des Nationalparks.
Weitere sehenswerte Dörfer in den Cévennen
Auch außerhalb der Parkgrenzen erwarten Besucher zahlreiche malerische Dörfer der Cévennen, die mit Charme, Geschichte und atemberaubender Lage überzeugen:
Sainte-Enimie
Eines der „Plus Beaux Villages de France“, direkt an den Gorges du Tarn gelegen. Enge Gassen, Steinhäuser und eine spannende Klosterlegende machen den Reiz dieses Ortes aus.
Anduze
Am Tor zu den Cévennen gelegen und berühmt für seine Bambusgärten, bietet Anduze südfranzösisches Flair, Kunsthandwerk und einen lebendigen Wochenmarkt.
Meyrueis
Im Herzen der Gorges de la Jonte gelegen – mit Fachwerkhäusern, kleinen Boutiquen und einer idealen Lage für Höhlen- und Schluchtenwanderungen.
La Garde-Guérin
Ein mittelalterliches Dorf auf einem Felsplateau mit weiten Ausblicken über die Schluchten des Chassezac – besonders gut erhalten und historisch bedeutsam.
Diese Orte laden zum Schlendern, Entdecken und Genießen ein – und ergänzen jede Reise durch die Cevennen um kulturelle und kulinarische Höhepunkte.
Überall Unterkünfte und Gasthäuser
Auf Besucher ist man hier so gut vorbereitet wie in kaum einem anderen Nationalpark. Noch vor der Landwirtschaft rangiert der Tourismus als Wirtschaftsfaktor an erster Stelle. Und so stehen praktisch überall Unterkünfte und Gaststätten unterschiedlichster Niveaus und Preisklassen, Nationalpark-Häuser und Tourismusbüros sowie qualifiziertes Personal zur Verfügung. Außerdem informieren drei Öko-Museen über die Naturreichtümer der Cevennen.

Von France.fr
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