Ausstellung « Préhistomania » im Musée de l'Homme in Paris

Willkommen in der faszinierenden Welt der Höhlenmalereien! Im Musée de l'Homme wird die einzigartige Sonderausstellung "Préhistomania" vom 7. November 2023 bis zum 20. Mai 2024 präsentiert. Tauchen Sie ein in die Geheimnisse der prähistorischen Kunst, die seit über einem Jahrhundert die Menschheit fasziniert und inspiriert hat.

Das Musée de l'Homme präsentiert in Kooperation mit dem Frobenius-Institut für Kulturanthropologie in Frankfurt am Main (D) eine faszinierende Sonderausstellung, die sich mit den Aufzeichnungen von Höhlenmalereien befasst. Diese außergewöhnlichen Gemälde auf Leinwand oder Papier, die die antiken Kunstwerke auf Höhlenwänden originalgetreu reproduzieren, entstanden im Zuge wissenschaftlicher Expeditionen, die seit dem frühen 20. Jahrhundert weltweit die Ursprünge der Menschheit erforschten. Diese Werke wurden von einheimischen Künstlern geschaffen und in renommierten Museen ausgestellt, wodurch die ältesten Spuren der Malerei in die Moderne überdauerten. Die Ausstellung umfasst mehr als 200 Dokumente und Objekte, darunter etwa 60 Originalzeichnungen, und ermöglicht einen globalen Einblick in diese Kunstwerke. Die Ausstellung erzählt von den aufregenden Expeditionen, beleuchtet die Inspiration, die diese Aufzeichnungen für Künstler des 20. Jahrhunderts darstellten, und dokumentiert moderne Techniken zur Reproduktion und Bewahrung von Höhlenmalereien.

Eine Weltreise in die Frühzeit der Malerei

Der erste Abschnitt der Ausstellung präsentiert ein weltumspannendes Panorama der Höhlenmalerei anhand einer Auswahl symbolträchtiger, großformatiger Bilder. Diese lassen Besucher das Gefühl erleben, selbst "in die Höhlen einzutauchen" und die ästhetischen Empfindungen der Entdecker zu teilen. Die Reise führt Sie durch die Zeiten und Räume von Südafrika, dem Tschad, Nordafrika, Papua und Europa. Sie werden auf Meisterwerke aus den einzigartigen Sammlungen des Frobenius-Instituts in Frankfurt stoßen, sowie auf Schätze aus den Beständen des Musée de l'Homme, insbesondere die Vermessungen von Henri Lhote aus den 1950er Jahren im Tassili n'Ajjer in Algerien. Diese Vermessungen besitzen einen unschätzbaren wissenschaftlichen und historischen Wert, denn oft sind sie die einzigen Zeugnisse von Malereien aus der Jungsteinzeit, die inzwischen dem Verfall zum Opfer gefallen sind. Sie zeigen gelegentlich sogar Landschaften, die durch Jahrtausende der Wüstenbildung und anderer Umweltveränderungen verloren gegangen sind.

Das Epos der Expeditionen

Die Übertragungen der Höhlenmalereien wurden im Rahmen außergewöhnlicher internationaler Expeditionen durchgeführt, darunter diejenigen des deutschen Forschers Leo Frobenius ab den 1910er Jahren, des Franzosen Henri Breuil ab den 1930er Jahren sowie von Gérard Bailloud und Henri Lhote ab den 1950er Jahren. Diese Expeditionen waren oft wahre Abenteuer und markierten den Beginn der weltweiten Forschung der Frühzeit. Die Aufnahmen spielten eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung dieses Wissens. Die Fotoreihen, die diese Reisen im Frobenius-Institut und im Musée de l'Homme dokumentieren, ermöglichen es, die Arbeit dieser Pioniere - sowohl Männer als auch Frauen, insbesondere bei den Frobenius-Expeditionen - besser zu verstehen.

Von der Höhle ins Museum

Seit den ersten Expeditionen hegen Wissenschaftler den Wunsch, ihre Funde in Museen auszustellen. Dieses künstlerische Abenteuer wird im dritten Teil von Préhistomania nachgezeichnet. In den 1930er Jahren organisierte Leo Frobenius zwei Ausstellungen in Paris. Die erste fand 1930 auf Einladung von Abbé Breuil in der Salle Pleyel statt, die zweite im Musée d'Ethnographie du Trocadéro (dem späteren Musée de l'Homme). Bei dieser Gelegenheit entdeckten Kunstkritiker und Künstler die "Modernität" der prähistorischen Kunst und ihre Verwandtschaft zur zeitgenössischen Kunstproduktion. Diese Verbindung wurde 1937 im MoMA in New York deutlich, als die Aufzeichnungen neben modernen Kunstwerken ausgestellt wurden. Dieses faszinierende Erlebnis wird in diesem Abschnitt der Ausstellung anhand von Gemälden von Künstlern wie Klee, Pollock, Arp und Lam nachvollzogen, die in einen Dialog mit den Höhlenmalereien treten.

Das unschätzbare Erbe bewahren

Die Praxis der Aufzeichnung spielt auch in der modernen Arbeit der Prähistoriker eine wichtige Rolle. Der vierte Teil der Ausstellung zeigt die Techniken, die heute verwendet werden, um Felsbilder zu entschlüsseln und die darin enthaltenen Informationen zu bewahren. Die Frage, ob es notwendig ist, das unschätzbare Erbe der Höhlenmalerei zu fördern und vor dem Verfall zu schützen, wird ebenfalls aufgeworfen. Um diesen manchmal widersprüchlichen Wünschen gerecht zu werden, erweisen sich die Aufzeichnungen von gestern und heute mehr denn je als unverzichtbare Zeugen.

Nützliche Informationen:

  • Öffnungszeiten: täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr außer dienstags, den 25. Dezember, den 1. januar und den 1. Mai
  • Eintrittspreise: 13€ (10€ vergünstigter Preis); kostenlos für alle unter 26-Jährigen;
  • Das Ticket ist mit der Dauerausstellung des Musées de l'Homme gekoppelt
  • Adresse:
    Musée de l'Homme
    17, Place du Trocadéro
    75106 Paris
  • www.museedelhomme.fr (Externer Link)

Auch interessant: