"L'Harmas" von Jean-Henri Fabre - eine Oase des Naturforschers

Lernen Sie "L'Harmas de Fabre" kennen und endecken Sie die Geschichte und das Leben des Naturforschers in einer besonderen Umgebung. Durch die Kombination von Modernität und Intimität bietet der Garten dem Publikum ein einzigartiges Besuchserlebnis und enthüllt gleichzeitig die vielen Facetten des Naturforschers.

Seit dem Erwerb des Gartens "L'Harmas" von Jean-Henri Fabre im Jahr 1922 wacht das Muséum national d'Histoire naturelle (dt. Nationale Naturwissenschaftliche Museum) über diese Stätte, die das Label Maison des Illustres (französisches Gütesiegel) trägt. Mit der Wiedereröffnung am 24. Juni 2023 wird ein neuer museumpädagogischer Ansatz eingeführt.

Intimität und Moderne

Im Jahr 1879, im Alter von 56 Jahren, wurde Jean-Henri Fabre Eigentümer des Anwesens in dem kleinen Dorf Sérignan du-Comtat, 30 km nordwestlich von Avignon im Departement Vaucluse.
Das etwa einen Hektar große Anwesen bestand damals aus einem Bauernhaus und einem brachliegenden Stück Land - Harmas auf Provenzalisch.
Dieses verlassene Land mit seiner wilden Vegetation wollte der autodidaktische Wissenschaftler zu seinem Freiluftlabor machen. Als Entomologe und Botaniker erforscht er hier unermüdlich die Flora und die Lebensweise unzähliger Insekten. Mit seiner rosafarbenen Fassade und den grünen Fensterläden hat das rustikale Haus, das inmitten einer mediterranen Pflanzenwelt liegt, seinen Charme bewahrt. Das Museum hat zur Wiedereröffnung des Geländes die einzigartige Atmosphäre bewahrt.
Der völlig neu gestaltete Rundgang führt den Besucher durch das Haus und seinen Garten. Er stützt sich auf eine neue Beschilderung und eine akustische Begleitung, die mit Erinnerungen und Zitaten von J.-H. Fabre gespickt ist.

Historische Räume ...

Nach den in der Eingangshalle ausgestellten Hintergrundinformationen ermöglicht das Esszimmer einen Einblick in die Privatsphäre des Naturalisten und sein Familienleben. Im Obergeschoss zeugen sein Arbeitszimmer und die Sammlungen in den historischen Vitrinen von seiner unersättlichen Neugier.

... zu den Themenräumen

In einer zeitgenössischen Szenografie vervollständigen zwei komplett renovierte Räume und ein neu geschaffener Raum diese Reise in die Vergangenheit. Sie bieten zahlreiche Einblicke in das Werk und die Leidenschaften des vielseitigen Wissenschaftlers. Der Raum der Werke, in dem Herbarien und Aquarelle ausgestellt sind, offenbart seine große künstlerische Sensibilität, die er in den Dienst der Wissenschaft stellte. Weiter hinten, im Durchgangsraum, geht es um J.-H. Fabre und seine Zeit. Der Autodidakt unterrichtete, schrieb rund 100 Schulbücher und populärwissenschaftliche Werke, zu denen noch seine zehn Bände entomologischer Erinnerungen hinzukommen. Unabhängig, aber in seiner Zeit verankert, tauscht er sich mit den großen Namen seines Jahrhunderts aus. Besonders hervorzuheben ist seine Korrespondenz mit Charles Darwin, aber auch der Dichter, Schriftsteller und Pädagoge Fabre, um nur einige zu nennen. Der Bekanntheitsgrad des Naturforschers kam spät, aber seine Ausstrahlung ist gewiss, und darum geht es im Kinosaal: Einblicke von Wissenschaftlern, die Vorführung des Films Évolution de la Cigale und die Erinnerung an Monsieur Fabre, der auf der großen Leinwand von Pierre Fresnay verkörpert wurde, veranschaulichen diese Anerkennung.

Der Ziergarten ...

In der Verlängerung des Hauses zeichnet sich der Garten wie eine Selbstverständlichkeit ab. Der neue Rundgang ist eine Hommage von Fabres Kunst, die Zierde und biologische Vielfalt zu verbinden, was für seine Zeit innovativ war. Tausende von Pflanzen, die nach den Schriften des Naturforschers ausgewählt wurden, bereichern nun die Beete. Der Brunnen und das Wasserbecken sowie die Terrasse mit ihren gepflegten Möbeln laden zum Verweilen in diesem Garten mit seinem neuartigen Charme ein, dessen häuslichen Charakter das Museum bewahrt hat.

... zum Brachland des Wissenschaftlers

Auch im eigentlichen "Harmas", einem Teil des Geländes, der früher einem Buschland ähnelte, haben die Gärtner des Museums den Geist des Ortes bewahrt, indem sie bevorzugt Arten einführten, die von Insekten geschätzt werden, wie Thymian und Rosmarin.

Im Laufe des Rundgangs kann das Publikum heute vier geniale Beobachtungssysteme entdecken, die von J.-H. Fabre entworfen wurden. Die Malaise-Zelte (entomologische Zelte), die an verschiedenen Orten aufgestellt wurden, ermöglichen es Forschern, die Artenvielfalt der Insekten zu messen und die Auswirkungen neuer Anpflanzungen zu bewerten. Eine weitere Möglichkeit, das Andenken des berühmten Entomologen zu ehren.

Aufwertung und Förderung

Das Harmas von J.-H. Fabre bietet dem Publikum einen mit zahlreichen Inhalten über das Leben und Werk des Naturforschers angereicherten Besuch, der durch die Aufwertung der Sammlungen vervollstänig wird. Der völlig neu gestaltete Rundgang stützt sich auf neue Vermittlungsinstrumente und bietet verschiedene Ansätze: er spricht die Sinne an, weckt die Neugier, vermittelt Wissen und bietet gleichzeitig Raum für Geselligkeit.

Dank der Renovierungsarbeiten am Dekor, der sorgfältigen Beleuchtung und der Möbel taucht der Besucher in das familiäre Umfeld des Naturalisten und in den Alltag des Forschers ein. Er stellt sich den Wissenschaftler als Musiker und Dichter vor, der gerne seine lieben Freunde an seinen Tisch einlädt, vom Garten ins Haus geht, um seine Experimente durchzuführen, sich auf der einen oder anderen Terrasse niederlässt, sich über seinen kleinen Tisch beugt, um seine Erinnerungen eines Insektenforschers zu schreiben... Alles entspricht dem Zeitgeist, sogar die Typografie, die für die neue Beschilderung der Informationstafeln gewählt wurde, ist im Geiste des 20. Jahunderts.
In weiteren Höhepunkten des Rundgangs erfährt das Publikum mehr über den genialen Autodidakten.
In mehreren Räumen wird sein umfangreiches Werk enthüllt: ein Herbarium, dessen wissenschaftlicher Wert auf der Gründlichkeit seines Schöpfers beruht, Hunderte von Pilzaquarellen, zahlreiche Schriften und sogar ein Filmabenteuer. Der Besucher wird Zeuge eines bescheidenen, aber einzigartigen Lebens, das fest in seinem Jahrhundert verankert ist und dessen Ausstrahlung noch immer lebendig ist. Der gewählte museumspädagogische Ansatz ermöglicht es außerdem allen Bevölkerungsgruppen, sich für die Forschung zu interessieren und den wissenschaftlichen Ansatz besser zu verstehen.

Ein Ziel, ein einziges Ticket, zwei Standorte

Das Harmas de Fabre und das Naturoptère befinden sich auf benachbarten Grundstücken befinden und haben gemeinsam, dass sie eine Begegnung mit der Biodiversität anbieten. Während das Muséum sich bemüht, den Garten und das Haus eines großen Naturforschers des 19. Jahrhunderts aufzuwerten, ist das Naturoptère ein kulturelles und pädagogisches Zentrum, das der Natur gewidmet ist. Dank ihrer Partnerschaft kann der Besucher mit der Wiedereröffnung des Harmas am 24.06.2023 mit einem einzigen Ticket beide Standorte nutzen.

Das Naturoptère ist ein kulturelles und pädagogisches Zentrum, das der Natur gewidmet ist. Dieser in Frankreich einzigartige Standort bietet eine große Vielfalt an Aktivitäten im Zusammenhang mit seinem Auftrag der Umwelterziehung und der nachhaltigen Entwicklung: Besuch von Ausstellungen und Gärten, in denen die Artenvielfalt im Mittelpunkt steht, Workshops für Familien und Schulklassen, Schulungen und naturkundliche Spaziergänge, Aufführungen und Vorträge das ganze Jahr über.

Ein Ort des Austauschs und der Entdeckung

Wir bieten dem Publikum, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, die Möglichkeit, zu entdecken, zu lernen, Fragen zu stellen, sich auszutauschen... und dabei eine tolle Zeit zu verbringen! Unser Ansatz ist vielfältig und dynamisch: wissenschaftliche Informationen, Gespräche mit Fachleuten, Spiele auf Touchscreens, ein Besucherheft und natürlich unsere Blitzanimationen, einzigartige Momente des Austauschs mit unseren Animateuren und Animateurinnen!

Die halbnatürlichen Gärten

Als Refugium für die biologische Vielfalt konzipiert, sind sie voller Pflanzen aller Art: Obstbäume, aromatische Pflanzen, Textil-, Färbe-, Heil- und Duftpflanzen. Entdecken Sie auch einen Gemüsegarten, der auf Hügeln angelegt ist, oder eine Dachbegrünung.

Mehr Informationen finden Sie hier:

Harmas Jean-Henri Fabre
445 Rout d'Orange
84830 Sérignan du Comat
Telefonnummer: +33 4 90 30 57 62

Anreise