Überall in Frankreich gibt es „Schönste Dörfer"

In Frankreich gibt es heute 172 Dörfer, die mit dem Label "Les Plus Beaux Villages de France" (Schönste Dörfer Frankreichs) ausgezeichnet sind. Bergdörfer, Gartendörfer, Festungen, Fischerdörfer - sie alle sind Zeugen der Geschichte, Orte mit Tradition und Wissen, vielfältiger Architektur und Farbenreichtum. Einige sind sehr berühmt, andere eher unauffällig, aber nicht weniger bezaubernd... Entdecken Sie abseits der üblichen Pfade einige dieser Juwelen des französischen Kulturerbes…

Barfleur in der Normandie

Barfleur, auch "Perle des Val de Saire" genannt, liegt auf der Halbinsel Cotentin und ist ein charmanter, malerischer und authentischer Fischerhafen, der schon viele Künstler inspiriert hat.
Den besten Blick auf das Dorf hat man von der gegenüberliegenden Seite des Hafens. Zwischen Ebbe und Flut zeigt sich die Landschaft in unterschiedlichem Licht. Barfleur erscheint dann jedes Mal anders, was seinen ganzen Charme ausmacht.
Liebhaber schöner Steine werden von den Granithäusern mit ihren hübschen Fassaden und den Dächern aus Blauschiefer oder grauem Schiefer begeistert sein. Verpassen Sie nicht das Haus Debrix aus dem 18. Jahrhundert mit Fledermausgauben. Ebenfalls sehenswert sind der mittelalterliche Hof Cour Sainte-Catherine, das Augustinerkloster und die Kirche Saint-Nicolas mit ihrer einzigartigen Architektur. In der Umgebung von Barfleur ist vor allem der Leuchtturm von Gatteville sehenswert, den man über einen Küstenwanderweg leicht erreichen kann.

Olargues im Departement Hérault

Das mittelalterliche Dorf Olargues liegt im Parc Naturel Régional du Haut Languedoc (Regionaler Naturpark Haut Languedoc), am Fuße des Mont Caroux und des Espinouse-Massivs. Die auf einem Felshügel errichtete ehemalige kleine Festungsstadt hat sich den Charme vergangener Zeiten bewahrt, mit den schmalen und gepflasterten Gassen, den Trockensteinhäusern, den überdachten Durchgängen und den kleinen, mit Linden und Zypressen geschmückten Plätzen.
Sehenswert in diesem schönen Dorf sind der Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert, der einst der Wehrturm der mittelalterlichen Burg war, eine alte Mühle und die Brücke Pont du Diable (Teufelsbrücke), von der aus man einen schönen Blick auf den Fluss Jaur hat. Ein weiterer Tipp ist die Kirche Saint-Laurent mit ihrer bemerkenswerten Orgel (die als „Monument Historique“ klassifiziert wurde). Auf einem der zahlreichen Wanderwege in der Umgebung können Sie die Felsbilder der archäologischen Stätte „Peyro Escrito" entdecken (eingestuft als „Monument Classé“).

Domme in der Dordogne

Südlich von Sarlat im Périgord Noir liegt das Dorf Domme auf einem Felsvorsprung hoch über dem Tal der Dordogne und bietet einen atemberaubenden Blick auf die benachbarten Dörfer La Roque-Gageac und Beynac-et-Cazenac, die ebenfalls zu den „Schönsten Dörfern Frankreichs“ gehören.
Das architektonische Erbe der Bastide de Domme mit ihren blumengeschmückten Gassen ist beeindruckend und schön: eine Markthalle aus dem 17. Jahrhundert, das Haus Maison du Batteur de Monnaie, das Haus Maison du Gouverneur oder die drei noch erhaltenen Stadttore, insbesondere die Porte des Tours, wo einst Ritter des Templerordens gefangen gehalten wurden. Sie hinterließen geheimnisvolle Gravuren, die diesen Ort einzigartig machen.
Unter den Gemäuern dieses schönen Dorfes mit seinen goldfarbenen Steinhäusern verbirgt sich ein weiterer Schatz: eine natürliche Grotte, die sich auf einer Länge von 450 Meter erstreckt und eine Fülle von Sinter- und Tropfsteinschmuck bietet – eine wahre Märchenwelt und ein Fest für die Augen!

Coaraze im Département Alpes Maritimes

Coaraze ist besonders sonnenreich und wird daher auch Village du Soleil (Sonnendorf) genannt. Das charmante mittelalterliche Dorf thront auf einem Hügel und überblickt das schöne Flusstal des Paillon. Verwinkelte Gassen, kleine blumengeschmückte Plätze, überwölbte Passagen, Fresken, Brunnen - die Atmosphäre lädt zum Entspannen ein.
In Coaraze findet man eindrucksvolle Gebäude, von denen einige als „Monument Historique“ („Historisches Denkmal“) eingestuft sind: die Kirche Saint-Jean Baptiste mit schöner Giebelwand, die Kapelle Saint-Sébastien mit ihren bemerkenswerten Fresken. Unbedingt empfehlenswert ist ein Abstecher zur Kapelle Notre-Dame-des-Sept-Douleurs mit dem Beinamen Chapelle Bleue (Blaue Kapelle). Eine weitere Besonderheit dieses schönen Dorfes sind seine zwölf Sonnenuhren mit unterschiedlichen Motiven. Ein ganzes Programm also, das es zu entdecken gilt...

Gerberoy im Departement Oise

Das Dorf Gerberoy, eines der kleinsten „Plus Beaux Villages de France“, liegt eingebettet in einer idyllischen Landschaft. Es wird auch "das Dorf der tausend Rosen" genannt. Der Name geht auf den impressionistischen Maler Henri Le Sidaner zurück, der sich in Gerberoy niederließ und die Einwohner dazu anregte, vor ihren Häusern Blumen zu pflanzen. Das Ergebnis ist eine zauberhafte Dorflandschaft, die wie ein Gemälde aus einer Künstlerpalette mit explodierenden Farben entstanden zu sein scheint: Rosen, Glyzinien, Stockrosen, Hortensien - eine wahre Augenweide.
Farbenfrohe Lehm-Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert säumen die gepflasterten Straßen und verleihen dem Dorf ein malerisches Flair. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die wunderschönen Terrassengärten „Jardins Henri Le Sidaner“ (eingestuft als „Jardin Remarquable“) die Stiftskirche Saint-Pierre (ein „Monument Historique“), das hübsche Blaue Haus und die Festungsmauern mit dem Tour Charlemagne. Hervorzuheben ist auch der kleine Weinberg auf den Höhen des Dorfes, der zu den kleinsten Weinbergen Frankreichs gehört.

Camon im Département Ariège

Man nennt es auch "Klein-Carcassonne" oder das „Dorf der hundert Rosen“. Das kleine Dorf Camon im Flusstal des Hers lohnt wirklich einen Umweg. Das Dorf, das man durch das überwölbte Tor der Kirche betritt, schmiegt sich sanft um seine ehemalige Benediktinerabtei, die bereits im 10. Jahrhundert existierte.
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten gehören die Porte de l'Horloge, die Stadtmauer, das Maison Haute, die Kirche aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Kunstschätzen, das Abteischloss und das Maison des Pénitents Blancs, dessen Fassade mit theologischen Symbolen verziert ist. Camon ist aber auch ein Blumendorf, wo die Rose tatsächlich die Königin der Blumen ist. Die Straßen sind erfüllt von Düften und Farben, und an jeder Fassade wachsen Kletterrosen in die Höhe. Jedes Jahr findet am dritten Sonntag im Mai ein Rosenfest statt, das man keinesfalls verpassen sollte, eine echte Institution in Camon. Außerdem ist der Rosengarten sehr sehenswert.
Interessant sind auch die Hänge von Camon, wo früher Wein angebaut wurde. Ein Wanderweg führt zu den erhalten gebliebenen Trockensteinhütten, ein Erbe des Weinanbaus und landwirtschaftlichen Lebens im schönen Dorf Camon.

Um beim Thema Rosen zu bleiben

In der Kategorie „Blumen und Gärten“ und speziell im Themenbereich „Dörfer und Rosen“ gibt es in Frankreich außer Gerberoy und Camon noch weitere schöne Dörfer, die neben ihrem kulturellen Erbe in puncto Geschichte, Architektur und anderer Bereiche auch ein kleines Paradies für Blumenliebhaber sind. Wahre Perlen, die es zu entdecken gilt! Dazu zählen:

Grignan (Drôme provençale): Seine Sammlung an Alten Rosen und Englischen Rosen hat ihm den Titel eines botanischen Dorfes eingebracht.
La Romieu (Gers): Mehr als 500 Rosen schmücken die Straßen des Dorfes. Der Garten „Jardins de Coursiana“, eingestuft als „Jardin Remarquable“, ist ein absolutes Muss für jeden Besucher.
Sauveterre-de-Rouergue (Aveyron): Zu Füßen der prächtigen Stiftskirche Saint-Christophe liegt ein idyllischer Rosengarten, der den ehemaligen Dorffriedhof in ein buntes Farbenmeer taucht.
Veules-les-Roses (Seine-Maritime): Ein kleines normannisches Dorf zwischen Land und Meer, das mit seinen schönen Fachwerkhäusern, seinen alten Mühlen, seinem kleinen Fluss mit grünen Ufern und dem reichen Blumenschmuck in den hübschen Gassen einen ganz besonderen Reiz ausübt.