Die Gastronomie von Les Sables d'Olonne: ein geschmackvoller Mix aus Sonne und salziger Meeresluft

Die Rebsorten von Olonne und Ile d'Olonne spiegeln das Klima und die Witterungsbedingungen wider: konstanten Wind und lehmige Erde, die reich an Quarz und Schiefer ist. Diese Zusammensetzung hat den bewirtschaftenden Winzern, die sich aus Respekt für die Natur und die Böden für ökologischen Weinbau entschieden haben, viel Freude bereitet.
Die Domaine St Nicolas wird von der Familie Michon (Vater und Sohn) betrieben, die Vorreiter im biodynamischen Anbau sind. In den Weinkellern auf der Ile d'Olonne, im Ort Les Clous nahe von Les Sables d'Olonne, produzieren sie goldfarbene Weißweine, die perfekt zu Meeresfrüchten und Fisch passen.

Die Domaine des Granges in der Nähe des großen, naturbelassenen Strandes, der denselben Namen trägt, ist ebenfalls ein Familienweingut, das schon seit mehreren Generationen im Besitz der Familie Nobiron ist. Ihre Spezialität ist die Négrette, eine Rebsorte, die bereits 1520 in der Vendée angebaut wurde und heute unter der Bezeichnung "Pinot Noir" bekannt ist. Beide Weingüter exportieren einen Teil ihrer Produktion ins Ausland.

Origineller ist die Domaine Devalez auf der Ile d'Olonne, die Vermouths auf handwerkliche Weise herstellt. Wermut ist eine Art Derivat des Absinths. Um sie herzustellen, hat Patrice Devalez seine eigenen Rezepte und seinen eigenen Garten, in dem er seine Pflanzen, Blumen und Kräuter anbaut. Seine Wermuts werden als Aperitif oder Digestif serviert oder dienen zur Herstellung von Cocktails.
L'Ardent ist ein Wermut in der reinsten Tradition der piemontesischen Aperitifs aus dem späten 18. Jahrhundert. La Petite Pointe ist ein Wermut in der Tradition der französischen Digestifs des frühen 19. Jahrhunderts.

Klassischer und sehr trendy sind die Biere: bio, blond, dunkel, mit manchmal untypischen Geschmacksrichtungen. Die handwerklichen Brauereien haben sich seit einigen Jahren entwickelt Dank einiger passionierter Bierbrauer der Region.
In der Gegend von Les Sables d'Olonne gibt es nicht weniger als drei Brauereien: Brasserie la Cabaude, Opé und la Garatelle.

Die Vielfalt dieser Weingüter, Brauereien und Destillerien hat dazu geführt, dass gemeinsam mit der Region Brem sur Mer, in der ebenfalls einige Winzer ansässig sind, eine Rundreise für Liebhaber von Wein und Spirituosen ins Leben gerufen wurde. Diese bietet die Gelegenheit, die beiden Gebiete, welche im Weinbau noch eher als Geheimtipps gelten, auf originelle Weise zu entdecken.

Die produzierten Weine passen perfekt zu den fangfrischen Meeresfrüchten und Fischen, die in den Restaurants von Les Sables d'Olonne serviert werden. Jeden Morgen wird am Fischereihafen der Fang des Tages an Händler, Fischhändler oder Restaurantbesitzer verkauft. Die Öffentlichkeit kann, wenn sie möchte, an einer Führung teilnehmen, die sie in diese besondere Welt der Fischer und Seeleute eintauchen lässt (Reservierungen sind beim Fremdenverkehrsamt erforderlich).

Ebenfalls im Bereich Fisch, passend zu den eingangs beschriebenen Weinen, sind die "streichfähigen" Produkte und Sardellen der Conserverie la Sablaise zu empfehlen, wie etwa Hummer-, Seezungen- und Kaisergranatmousse, Thunfischrillettes oder marinierte Sardellen - köstliche Gaumenfreuden für Feinschmecker mit einer Vorliebe für Fisch und Meeresfrüchte.

Eine weitere Spezialität, die Fischsuppe, können wir Ihnen ebenfalls stark ans Herz legen. Sie machte den Erfolg des Unternehmens in seinen Anfängen aus und man ist zu Recht stolz auf die langjährige Familientradition.

Eine in der Küche unentbehrliche Zutat, das Salz, ist an den Küsten von les Sables d'Olonne reichlich vorhanden.
Seit dem Mittelalter befinden sich hier Salzgärten, die im 14. Jahrhundert ihre Blütezeit als Quelle des "weißen Goldes" erlebten, und es gibt immer noch einige Salzbauern. Junge, begeisterte Saunagänger haben sich daran gemacht, alte, verlassene Sümpfe in Ile d'Olonne, einem ehemaligen Dorf der Saunagänger, wieder in Stand zu setzen.
Salz findet heute vor allem Einsatz als Gewürz, aber in der Vergangenheit wurde es verwendet, um Lebensmittel wie Fleisch und Fisch zu konservieren. Im 17. Jahrhundert fuhren die Seeleute von Les Sables d'Olonne zum Kabeljaufang bis zu den Neufundlandbänken vor der Küste Kanadas. Sie nahmen große Mengen Salz an Bord und salzten den Kabeljau an Bord, um ihn haltbar zu machen.

Beim Salz unterscheidet man zwischen dem feinen, weißen Fleur de Sel, das aus einer dünnen, kristallisierten Salzschicht an der Oberfläche des Sumpfes entsteht, und dem groben, grauen Salz, das aus dem Boden des Sumpfes geschabt wird.
Beide können Sie direkt beim Saunieren, in L'Aubraie, auf dem Gelände der Salinen oder bei den Saunahütten in den Sümpfen der Ile d'Olonne kaufen.

Die Bauernhöfe im Hinterland von Les Sables d'Olonne liefern die "erdige" Ergänzung zu den Produkten des Meeres. Die Entwicklung der Bio-Landwirtschaft hat Strukturen hervorgebracht, die ihre Produktion in kurzen Vertriebswegen verkaufen. Dies ist der Fall bei der Ferme la Goulpière in Olonne, die vor Ort ihren eigenen Bio-Käse und ihre eigenen Bio-Milchprodukte herstellt und ihre Rinder, Schweine und ihr Geflügel züchtet. Dasselbe gilt für die Ferme du Cap'Vert in St Mathurin, die Ziegen züchtet und ihren eigenen Bio-Käse herstellt. Zwei Bauernhöfe, eine einzige Landwirtsfamilie, die Familie Ravon.

Diese Produkte findet man mittwochs und sonntags vormittags auf dem Hauptmarkt in den Halles Centrales in Les Sables d'Olonne.
Wir hätten also bereits Hauptgericht und Käse - fehlt nur noch das Dessert, um sich ein gutes Menü zusammenzustellen. Und für diesen letzten Gang bieten sich gleich mehrere Möglichkeiten. In Les Sables d'Olonne gibt es viele gute Konditoreien und Chocolatiers: Le Galion d'Or, Lucette, Au Pain d'Auré, Maison Virtel, Baba et Clair, La Maison Planchot und den Chocolatier Vincent Vallée. Letzterer wurde erst kürzlich in den exklusiven Club der Relais Desserts aufgenommen, in dem die Besten der französischen Patisserie versammelt sind. Und 2015 wurde er zum Weltmeister der Schokolade befördert!

Sie haben im Urlaub keine Lust aufs Kochen? Verstehen wir! Zum Glück schöpfen Sie in Les Sables d'Olonne kulinarisch aus dem Vollen - zahlreiche Restaurants erwarten Sie und verwöhnen mit ihren Spezialitäten.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Hauch Luxus sind und dabei auch auf einen tollen Meerblick nicht verzichten wollen, empfehlen wir Ihnen das Cayola, Loulou Côte Sauvage oder die Villa St Jean.
Adressen mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer Mischung aus verschiedenen Geschmacksrichtungen sind die Restaurants "Maîtres Restaurateurs", wie das Cabestan, die Suite SVP, die Fatra, Rosemonde, Le Sloop und Côte Ouest.
Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchte sollten im La Cotriade und im Fleur de Thym vorbeischauen.
Gewiss verblüffen werden Sie außerdem das Quai des Saveurs, die Cuisine de Bertrand oder das Abissiou, die auf den ersten Blick vielleicht eher unscheinbar wirken mögen, jedoch eine meisterhafte Kunst und eine köstliche Küche offenbaren! Das Restaurant Abissiou würde erst kürzlich mit seinem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet.

Für eine schnelle Kostprobe oder einen Happen zwischendurch bieten sich Snackbars wie l'Etiquette oder la Goul'fine an, die Ihnen eine gute Zeit bescheren werden.

Sie suchen ein gastronomisches Erlebnis für Ihren Aufenthalt in Les Sables d'Olonne? Hier einige Tipps:

• Die La Sablaise-Erfahrung: Besuch/Verkostung im Comptoir la Sablaise (Conserverie la Sablaise, die letzte Konservenfabrik in Les Sables d'Olonne)
• Ein Workshop "Speisen und Wein" (Schokolade/Wein oder Käse/Wein) in der Domaine St Nicolas, auf der Ile d'Olonne
• Weitere Workshops für Erwachsene und Kinder, diesmal mit aktiver Teilnahme, werden das ganze Jahr über auf Anmeldung angeboten. Workshops für kleine Köche von 6 bis 12 Jahren oder gesunde Küche für Erwachsene in Begleitung einer Ernährungswissenschaftlerin/Diätetikerin. Für Hobbyköche.

Les Sables d'Olonne ist nicht nur ein Bade- und Wassersportort, sondern auch ein gastronomisches Reiseziel, und das völlig zurecht!

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