Rubens-Ausstellung: "Portraits princiers" im Musée du Luxembourg in Paris

Vom 4. Oktober 2017 bis 14. Januar 2017 werden im Musée du Luxembourg in Paris die Werke des einzigartigen Künstlers Pierre Paul Rubens (1577–1640) zur Schau gestellt. Er war einer der wenigen Maler seiner Zeit, denen es gelang, die oberste Sprosse der sozialen Leiter zu erklimmen. Sein umfangreiches Schaffen erstreckt sich auf fast alle Themen der Malerei. Seine Herrscherporträts sind bis heute wenig bekannt, aber dennoch von enormer Bedeutung für seine künstlerische Laufbahn.

Die Ausstellung

Die Ausstellung findet in den Hallen des Palais du Luxembourg statt, für den Rubens einst eines seiner bedeutendsten Werke anfertigte: die Medici-Sammlung, die heute im Richelieu-Flügel des Louvre zu sehen ist. Adelsbiografien und die Laufbahn Rubens überschneiden sich. Auf einer Zeitreise durch die Höfe Europas zeigt die Ausstellung – ähnlich einem Stammbaum – Bildnisse von Maria de' Medici und Adligen ihrer Zeit. Rubens fertigte zahlreiche Porträts von Mitgliedern des Hauses Habsburg am Hof von Mantua an, an dem alle mit Maria de' Medici verwandtschaftlich verknüpft waren, noch bevor diese Mutter und Schwiegermutter der Könige von Frankreich, Spanien und England wurde.

Hofmaler

Als Hofmaler einen Herrscher zu porträtieren, war eine der größten Ehren, die einem Maler dieser Zeit zuteil werden konnte. Dabei ging es vor allem darum, das Modell in ein möglichst gutes Licht zu rücken. Auch wenn es wohl bekannt ist, dass Rubens im Auftrag von Königinnen, Königen, Prinzessinnen und Prinzen Porträts anfertigte, wurde ihm doch nie eine Ausstellung gewidmet.

Rubens künstlerische Laufbahn

Rubens wurde in Antwerpen als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren und genoss eine humanistische Ausbildung. Während seiner kurzen Zeit als Page hatte er Gelegenheit, das Leben zu Hofe zu studieren, was ihm später bei seinen Darstellungen der großen Persönlichkeiten der Epoche zugute kam. Er zog nach Italien, um sich dem Malerstudium zu widmen. Dabei ließ er sich vor allem von Tizian, dem Schöpfer berühmter Porträts von Karl V und Philipp II, inspirieren und wurde bald von Vincenzo Gonzaga als Hofmaler nach Mantua berufen.

Seine ersten Herrscherporträts

Im Jahre 1609 kehrte Rubens nach Antwerpen zurück, wo er als Hofmaler tätig war. Hier fertigte er Porträts für die habsburgische Krone an. Im Jahre 1621 verlängerte er seinen Aufenthalt in Paris, um sich der Vollendung seiner Arbeit für den Palais du Luxembourg im Auftrag von Maria de' Medici sowie der Porträtierung von Ludwig XIII, dem Sohn von Maria de' Medici, und Anna von Österreich, der Gemahlin Ludwigs und Schwester des spanischen Königs, Philipp IV, zu widmen. Letzterer berief ihn später nach Madrid, um Porträts von ihm und seiner Familie anzufertigen. Im damaligen Europa und zu einer Zeit, in der nur selten gereist wurde, war es die Aufgabe des Porträtisten, Botschaften zu vermitteln, wobei Rubens Schaffen weit über diese Praxis hinausgeht. Dank seiner fundierten Ausbildung, seinen Erfahrungen zu Hofe sowie seines internationalen Ansehens war es ihm nämlich möglich, seinen Modellen während des Portraitierens in relativer Abgeschiedenheit auch diplomatische Anregungen zukommen zu lassen.

Ein Genie seiner Zeit

Als Prinz unter den Malern und Maler von Prinzen steht Rubens mit seinem Leben und seiner Laufbahn seinen namhaften Modellen um nichts nach. Er war mit den einzuhaltenden Gepflogenheiten und Regeln bestens vertraut und wusste genau, wie prunkvoll oder natürlich seine offiziellen Porträts sein mussten. Er vermochte jedem Werk einen ganz eigenen Atem einzuhauchen und wurde zum bedeutendsten Maler seiner Zeit, der in Anbetracht seiner Talente bei allen Herrschern begehrt war. Zum Vergleich und zur Verdeutlichung seines Rangs und seiner Originalität zeigt die Ausstellung Fürstenporträts anderer Künstler. Dazu gehören insbesondere Velázquez, Champaigne, Vouet oder Van Dyck, Rubens begabtester Schüler, der sich von seinem Lehrmeister inspirieren ließ und später in London als Porträtist Berühmtheit erlangte.

Praktische Infos

Öffnungszeiten

  • Von Montag bis Sonntag von 10h30 bis 19h, freitags bis 22h.
  • Vom 13. November bis 18. Dezember 2017 montags auch bis 22h.
  • Am 25. Dezember geschlossen.

Preise

  • Erwachsene: 12€
  • Ermäßigt (16-25 Jahre): 8,50€
  • Gratis für unter 16-jährige

Adresse

Musée du Luxembourg
19 rue de Vaugirard
75006 ParisTel.: 01 40 13 62 00### Anfahrt

  • RER: Linie B, Haltestelle Luxembourg
  • Metro: Linie 4 (Haltestelle Saint Sulpice) oder Linie 10 (Haltestelle Mabillon)
  • Bus : Linien 58, 84, 89, Haltestelle Luxembourg

Mehr
erfahren 

Externe Links zum Event finden Sie hier