Die Nacht hängt noch tiefschwarz über Saint-Quay-Portrieux, als wir an Bord des Schiffes von Jean-Michel Le Hegarat gehen, der von den wertvollen Jakobsmuscheln in der Bucht von Saint-Brieuc lebt. Die Regeln sind strikt: Nur ein paar Stunden am Tag dürfen Jakobsmuscheln in der Saison von Oktober bis April gefischt werden.
Auf zu den Jakobsmuscheln
Die Luft ist kalt und das Wasser dunkel zu dieser frühen Stunde. Wir fahren zum größten Jakobsmuschel-Fanggebiet Frankreichs, das sich über eine Fläche von 150 000 Hektar erstreckt.
Schleppnetz (Dredsche)
Nun wird es ernst. Das Fischen mit Dredschen ist körperlich sehr anstrengend. Das Fangnetz aus Stahl schwankt auf der Schiffsbrücke im Rhythmus der Wellen hin und her... Helm, Handschuhe und feste Stiefel sind Pflicht.
Auf der Schiffsbrücke werden nun die Jakobsmuscheln sortiert, die kleinsten werden wieder zurück ins Meer geworfen. Hier wird sehr auf Nachhaltigkeit, so wie sie vom Verein Euro-Toques praktiziert wird, sowie auf die Erhaltung des kulinarischen Savoir-Faire geachtet.
Harte Schale - weicher Kern
Unter der harten Schale verbirgt sich das weiche, köstliche Fleisch, das viel Omega 3-Fettsäuren enthält.
Zurück im Hafen
Wieder zurück im Hafen ziehen die Kisten mit den Jakobsmuscheln alle Blicke auf sich.
Das Objekt der Begierde befindet sich nun bald in den besten Restaurants der Bretagne. Wie zum Beispiel im Restaurant Aux Pesked in Saint-Brieuc, wo der Michelin-Sternekoch Mathieu Aumont die kostbare Muschel zubereitet.
Genuss pur
(Nach)Würzen ist bei dieser Köstlichkeit überflüssig!
Die erste Ausgabe der Jakobsmuschel-Woche wurde im Oktober 2017 von 230 Restaurants aus ganz Frankreich gefeiert. Saint-Brieuc besticht an der Côtes d'Armor, die sich von Paimpol bis nach Fréhel erstreckt, durch seine intakte, zugängliche Naturlandschaft.
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Fotografin und Reporterin. Sie liebt Reisen und schreibt für Travel & Lifestyle. Nebenher hat sie schon viele Reiseführer herausgebracht.